Sie müssen feststellen, dass jeder den anderen heiraten sollte. Und während all dessen muss König Peter, Leonce’ Vater, für seine Untertanen denken, denn diese, so glaubt er, tun das nicht selbst.
Innerhalb von nur drei Jahren, zwischen 1835 und 1837, schrieb Georg Büchner sein literarisches Hauptwerk und widmete sich dabei ganz unterschiedlichen Genres. In Leonce und Lena parodiert er die von ihm als realitätsfern empfundene Romantik. Auch kritisiert er polemisch das zu seiner Zeit etablierte System der scheinbare Autonomie behauptenden Kleinstaaten in Deutschland. Zugleich liefert er die satirische Beschreibung einer Generation, die sich jeder Verantwortung für das eigene Leben entziehen will. Aber, im Sinne von Büchners fatalistischer Weltsicht, wird sie ungewollt genau mit ihr konfrontiert.
Mit der Inszenierung von Leonce und Lena wird die Auseinandersetzung mit dem Werk Georg Büchners fortgesetzt, die zu seinem 200. Geburtstag im Herbst 2013 ihren Höhepunkt und Abschluss finden wird. Nach Woyzeck, dem ersten sozialen Drama der Literaturgeschichte, wird auch sein Lustspiel Leonce und Lena in einer musikalischen Version auf die Bühne gebracht.
Inszenierung Malte Kreutzfeldt
Bühne und Kostüme Nikolaus Porz
Musik Michael Erhard
Mit Gabriele Drechsel, Ronja Losert, Maika Troscheit | Simon Köslich, Antonio Lallo, Aart Veder, Andreas
Vögler, Gerd K. Wölfle, Uwe Zerwer, Klaus Ziemann