Dort trifft sie auf einen Fuchs, der sich unsterblich in sie verliebt. Während die beiden überglücklichen Tiere heiraten und eine Familie gründen, wird dem Förster der Verlust seines Wildfangs und damit seiner eigenen inneren Wünsche und Hoffnungen immer schmerzlicher bewusst. Doch das tierische Glück ist nicht von langer Dauer: Der Landstreicher Háraschta wird zum Mörder der Füchsin, als sie sich mit ihrer Sippe über dessen erbeutete Enten hermachen will. Am Ende der Oper schließt sich ein großer Kreis: Der Förster trifft im Wald auf eine junge Füchsin…
Mit der Neuproduktion von Das schlaue Füchslein (Příhody lišky Bystroušky) macht die Oper Frankfurt einen weiteren Schritt in Richtung der Vervollständigung ihrer Aufführungsliste sämtlicher Bühnenwerke des tschechischen Komponisten Leoš Janáček (1854-1928). Der Tondichtung liegt die nach heiteren Zeichnungen entstandene Erzählung von Rudolf Těsnohlídek zugrunde, welche sich Janáček selbst als Libretto einrichtete. Die erfolgreiche Uraufführung fand am 6. November 1924 an der Tschechischen Oper Brünn statt. Hatte sich der Meister – wie in seinen bisherigen Arbeiten – bei der musikalischen Gestaltung sehr stark von der „Melodie“ des gesprochenen Wortes inspirieren lassen, setzte er diesmal auch die Laute der Tiere musikalisch um. Das schlaue Füchslein wurde an der Oper Frankfurt zuletzt 1977 von Jonathan Miller unter dem Dirigat von Ralf Weikert herausgebracht.
Die musikalische Leitung der Neuproduktion obliegt Johannes Debus, der von 2001 bis 2009 an der Oper Frankfurt engagiert war, zuletzt als Kapellmeister. 2009 wechselte er als Musikchef an die Canadian Opera Company in Toronto.
Bis 2012/13 war Ute M. Engelhardt als Regieassistentin in Frankfurt engagiert, wo sie im Bockenheimer Depot 2010/11 Aulis Sallinens Barabbas-Dialoge und 2014/15 Monteverdis L’incoronazione di Poppea inszenierte.
Die Besetzung stammt weitestgehend aus dem Ensemble der Oper Frankfurt: In der Titelpartie wechseln sich Louise Alder und Elizabeth Reiter ab, daneben sind u.a. Jenny Carlstedt als Fuchs, Beau Gibson als Schulmeister und Mücke, Magnús Baldvinsson als Pfarrer und Dachs sowie Sebastian Geyer als Landstreicher Háraschta zu erleben. Der englische Bariton Simon Neal (Der Förster), bis 2011 Ensemblemitglied am Theater Dortmund, gastiert regelmäßig an der Oper Frankfurt, zuletzt 2014/15 als Altair in konzertanten Aufführungen von Straussʼ Die ägyptische Helena. Die polnische Mezzosopranistin Joanna Krasuska-Motulewicz (Die Frau Försterin / Eule) kehrte in der laufenden Saison auch für die Wiederaufnahme von Puccinis Il trittico zurück an den Main. Mit von der Partie sind zudem – erstmals als Gast – Britta Stallmeister (Hahn / Eichelhäher) und die ehemalige Frankfurter Opernstudio-Stipendiatin Nora Friedrichs (Schopfhenne / Die Gastwirtin).
DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN (PŘĺHODY LIŠKY BYSTROUŠKY)
Oper in drei Akten von Leoš Janáček
Text vom Komponisten nach der Erzählung Liška Bystrouška / Abenteuer der Füchsin Schlaukopf (1920)
von Rudolf Těsnohlídek
In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Johannes Debus
Inszenierung: Ute M. Engelhardt
Bühnenbild: Stephanie Rauch
Kostüme: Katharina Tasch
Design Fuchsmasken: Steve Wintercroft
Licht: Jan Hartmann
Video: Christina Becker
Dramaturgie: Mareike Wink
Chor und Kinderchor: Markus Ehmann
Füchsin Schlaukopf: Louise Alder / Elizabeth Reiter (25. Mai, 12. Juni 2016)
Fuchs Jenny Carlstedt
Der Förster: Simon Neal
Die Frau Försterin / Eule: Joanna Krasuska-Motulewicz
Der Schulmeister / Mücke: Beau Gibson
Der Pfarrer / Dachs: Magnús Baldvinsson
Háraschta, ein Landstreicher: Sebastian Geyer
Dackel / Specht: Nina Tarandek
Der Gastwirt Pasek: Michael McCown
Hahn / Eichelhäher: Britta Stallmeister
Schopfhenne / Die Gastwirtin: Nora Friedrichs u.a.
Chor der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Weitere Vorstellungen: 30. April, 7., 15., 22. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 25., 26. Mai, 12. Juni 2016
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.