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Mainfranken Theater Würzburg: TRISTAN UND ISOLDE von Richard Wagner

Premiere: 31. März 2012 | 17:00 Uhr | Großes Haus. -----

Nach „Parsifal“ in der vergangenen Spielzeit kommt mit „Tristan und Isolde“ erneut eine Oper von Richard Wagner auf die Würzburger Bühne. Die Besonderheit ist, das es sich hierbei um die erste Aufführung nach dem neuen Orchestermaterial des Schott-Verlages handelt, dem die von Isolde Vetter und Egon Voss herausgegebene kritisch-wissenschaftliche Ausgabe zugrunde liegt.

Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Enrico Calesso. Für die Inszenierung zeichnet sich Theaterintendant Hermann Schneider verantwortlich, Bühne und Kostüme gestaltet Falko Herold.

 

Einer der Hauptansatzpunkte von Hermann Schneiders Inszenierung ist jener Moment im ersten Aufzug von „Tristan und Isolde“, in dem die beiden Protagonisten glauben, einen Todestrank zu sich zu nehmen. Im Wissen gleich zu sterben, lassen beide alle gesellschaftlichen Rücksichtnahmen fallen und sind endlich bereit, sich – obwohl verfeindet – ihre Liebe zu gestehen. Geheime Fragen und Sehnsüchte drängen an die Oberfläche. Immer unstillbarer wird der Wunsch, die Grenzen zwischen Tag und Nacht, zwischen Licht und Dunkel, zwischen Leben und Tod zu überwinden. Wann beginnt also das Sterben von Tristan und Isolde? Wie erlebt ein Mensch sein eigenes Sterben? Gibt es ein Zurück, wenn man sich einmal entschieden hat, das Reich des Todes zu betreten? Dies sind Fragen, die die Würzburger Inszenierung sich anschickt, an Richard Wagner und seine Version der alten Geschichte von Tristan und Isolde zu stellen.

 

Daneben ist auch die Rolle des Orchesters bei diesem Werk eine völlig andere. Richard Wagner schreibt im Januar 1859 in einem Brief an Eduard Devrient, Direktor des Karlsruher Hofthea¬ters: „Mehr als irgendwo ist im Tristan das Orchester eine durchaus ideale Macht, vielleicht mit der Bedeutung eines griechischen Chores, nur mit der Steigerung, dass es nicht reflectirend, sondern jeden Moment bis in das Unendlichste mitempfindend, diesen zu einer idealen Weite ausdehnt…“. So befreit Wagner das Orchester endgültig von einer reinen Begleitfunktion und lässt es zum Hauptträger und Spiegel der inneren Entwicklungen und Seelenregungen der Protagonisten werden.

 

Nach dem Versroman Tristan von Gottfried von Straßburg

 

Musikalische Leitung: Enrico Calesso

Inszenierung: Hermann Schneider

Bühne und Kostüme: Falko Herold

Choreinstudierung: Markus Popp

Dramaturgie: Christoph Blitt

Studienleitung: Alexis Agrafiotis

Regieassistenz und

Abendspielleitung: Andreas Beuermann

Bühnenbildassistenz: Stella Kasparek

Kostümbildassistenz: Kristopher Kempf

Soufflage: Denise Pelletier

Inspizienz: Lise Gold

 

Tristan: Paul McNamara a. G.

König Marke: Johan F. Kirsten

Isolde: Anja Eichhorn

Kurwenal: Joachim Goltz a. G. / Uwe Schenker-Primus a. G. /

Kay Stiefermann a. G. (nur am 08.04.12)

Melot: Kenneth Beal

Brangäne: Karen Leiber

Ein Hirt: Joshua Whitener

Ein Steuermann: Hyeong-Joon Ha

Ein junger Seemann: Joshua Whitener

 

Herren des Opernchores und Extrachores, Komparserie des Mainfranken Theaters Würzburg

Philharmonisches Orchester Würzburg

 

 

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