Ein Leben für die Liebe ist das Ziel, aber dieses Ziel erreicht das Paar nicht: Manon lässt sich vom wohlhabenden De Brétigny zu einem Leben in Luxus verleiten, als sich abzeichnet, dass Des Grieux von seinem über seinen Lebenswandel entrüsteten Vater nach Hause geholt wird. Manon wird zur glanzvollsten Kurtisane von Paris. Als sie jedoch erfährt, dass Des Grieux Priester werden will, wird ihr klar, dass sie ihn noch immer liebt. Es gelingt Manon, ihn zurück zu gewinnen. Da erneut die Armut auf der Beziehung lastet, nötigt sie Des Grieux zum Glücksspiel. Neider sorgen dafür, dass Des Grieux’ und Manons Glückssträhne in einer Verhaftung endet. Dank der Intervention seines Vaters kommt Des Grieux frei. Doch Manon wird der Prozess gemacht und ihr droht die Verbannung. Bei einer letzten Begegnung schwelgt das Paar in Erinnerungen, bevor die im Gefängnis erkrankte Manon stirbt.
Manon ist eine der ganz großen Liebesgeschichten der Weltliteratur. Dass die Geschichte von der Liebe Chevalier Des Grieux zu der leichtlebigen Manon Lescaut geradezu nach Musik und Oper schreit, das haben neben Jules Massenet auch andere gemerkt: Vor ihm verliebte sich der Altmeister der Grand Opéra, Daniel François Esprit Auber, und nach ihm der junge Giacomo Puccini in Manon. Massenet stand nach einer Reihe von „Welterfolgen“ jedoch auf dem Gipfel seiner Kunst und besaß deshalb wie kein anderer die Mittel, um die Porträts einer noch hilflos zwischen tiefen Empfindungen und einem ungestümen Vergnügungsdrang schwankenden Kindfrau und eines von unbedingter Leidenschaft beherrschten Mannes zu zeichnen. Die Bezeichnung „opéra comique“ weist wie bei der wenig älteren Carmen auf turbulente Milieuschilderungen und viel brillante Satire bei den Nebenfiguren hin.
Der überbordende Erfolg nach der Uraufführung 1884 ist in den letzten Jahrzehnten schrittweise zurückgekehrt – nach den Fernsehübertragungen von gleich mehreren Inszenierungen mit Anna Netrebko in der Titelrolle im Jahr 2007 steht nun die Aufgabe an, das Meisterwerk wieder dem Repertoire zurück zu geben.
Opéra-comique en cinq actes et six tableaux
Libretto von Henri Meilhac und Philippe Gille
nach dem Roman Histoire du chevalier Des Grieux et de Manon Lescaut (1731) des Abbé Prévost
Musikalische Leitung Alexander Drčar / Alexander Hannemann
Inszenierung Roland Schwab
Bühnenbild Hans Dieter Schaal
Kostüme Gabriele Rupprecht
Dramaturgie Felix Losert
Manon Lescaut
Cassandra Mc Connell
Poussette
Léla Wiche
Javotte
Alesja Miljutina
Rosette
Katerina Hebelkova
Chevalier Des Grieux
Pedro Velázquez Díaz
Graf Des Grieux
Nikolai Galkin
Guillot de Morfontaine
Mark Calvert
Lescaut, Leibgardist, Manons Vetter
Alik Abdukayumov
De Brétigny, Generalsteuerpächter
Martin Achrainer
Musikalische Leitung
Alexander Drčar
Besetzung B-Premiere 8. April
Manon Lescaut
Gotho Griesmeier
Poussette
Léla Wiche
Javotte
Elsa Giannoulidou
Rosette
Kathryn Handsaker
Chevalier Des Grieux
Yuranny Hernández Gómez
Graf Des Grieux
Nikolai Galkin
Guillot de Morfontaine
Mark Calvert
Lescaut, Leibgardist, Manons Vette
Isaac Galán
De Brétigny, Generalsteuerpächte
Martin Achrainer