»Löst mir das Herz, dass ich das Eure rühre« Seit vielen Jahren schon ist Maria Stuart, Königin von Schottland, eine Gefangene der englischen Königin Elisabeth I. Dabei war sie doch einst auf der Suche nach politischem Asyl nach England geflohen. Aber wie kann Elisabeth eine Frau neben sich dulden, die selbst berechtigte Ansprüche auf den englischen Thron anmelden kann? Und die scheinbar jeden Mann des Reichs zu bezirzen und für ihre politischen Ambitionen zu gewinnen weiß? Immer stärker gerät Elisabeth unter Druck, das Land und sich selbst von der Bedrohung durch die Rivalin zu befreien.
Doch Elisabeth hat Skrupel. Zerrissen von Zweifeln lässt sie sich zu einem Treffen mit Maria überreden – zum ersten Mal nach all den Jahren. Aber die Situation eskaliert … Angetrieben von persönlichen Gefühlen und Interessen in Politik, Religion und Erotik, geraten moralische Grundsätze mehr und mehr in den Hintergrund. Tatsächlich haben sich Elisabeth I. und Maria Stuart nie gesehen. In Friedrich Schillers uraufgeführtem Trauerspiel jedoch wird die dramatische Begegnung zum Duell zweier starker Frauen zwischen politischer Verantwortung und privatem Glück, Machthunger und Einsamkeit, in dem es letztlich keine Siegerin geben kann.
Heute wie damals sind es die gleichen grundsätzlichen Konflikte und Dilemmata, die politisches Handeln bestimmen: was bei Schiller die „Notwendigkeiten“ sind, die die Figuren niederzudrücken scheinen, heißt heute nur „political correctness“. In den Prozessen der Entscheidungsfindung gehen die besten humanen Absichten oft unter. Es stellt sich die Frage, ob es in den Zentren der Macht überhaupt möglich ist, frei und unabhängig zu entscheiden …
Inszenierung Ralf Siebelt
Bühne Jürgen Lier
Kostüme Katja Schröpfer
Musik Johannes Büld
Dramaturgische Beratung Almut Fischer
Mit Illi Oehlmann, Katja Sieder, Christel Ortmann, Dirk S. Greis, Gerald Fiedler, Sebastian Müller-Stahl, Stephan Korves, Patrick Wudtke
Mittwoch, 2.3.2016 — 17 Uhr, Großes Haus
Samstag, 19.3.2016 — 17 Uhr, Großes Haus
Freitag, 25.3.2016 — 17 Uhr, Großes Haus
Sonntag, 17.4.2016 — 17 Uhr, Großes Haus
Samstag, 30.4.2016 — 16 Uhr, Großes Haus
Freitag, 3.6.2016 — 19.30 Uhr, Großes Haus