Der äußerst beliebte und von der Stadt geehrte Bildhauer Ludwig Anatol Stiller ist vor sieben Jahren spurlos verschwunden. Ein Fremder wird bei der Einreise in die Schweiz festgenommen, weil er für die Grenzpolizei mit dem verschwundenen Stiller identisch ist. In einem Indizienprozeß wird der Fremde offensichtlich überführt, Stiller zu sein und dazu verurteilt, diese Identität und damit sein altes Leben anzunehmen.
Das Ich wird plötzlich eine Behauptung der Welt (ein Objekt), der man eine Gegenbehauptung, ein Nicht-Ich entgegenstellt. Das Ich als Kriminalfall und als bisher unentdecktes Widerstandspotential. Kann man sein Ich-Sein ohne weiteres ablegen, kann man ein Ich verweigern, kann man schadlos ein anderer werden, hat die Gesellschaft ein Recht auf ein von ihr gefeiertes Ich? Wer ist man für wen überhaupt? Fragen, die in unserem Zeitalter der Massenmedien eine völlig neue Aktualität erfahren.