Nicht gerade das geeignete Verlies, um einen Gefangenen einzukerkern. Warum hat Meier den Schulz gekidnappt, ihn als Geisel verschleppt? Schulz ist ein harmloser, etwas langweiliger, etwas resignierter Lehrer, hat einen Sohn und eine Verlobte. Um eine Erpressung von Geld kann es sich da wohl kaum handeln. Die Bewirtung ist schlicht, aber immerhin gibt es Käsebrot mit Gurke, Sherry und Kaffee. Schulz ist immer noch gefesselt und sitzt mit Augenbinde auf dem Sofa, als Meiers Nachbarin Frau Müller, bewaffnet mit einem köstlichen Eierkuchen, sich dringlich Zutritt zu Meiers Wohnung verschafft.
Sie braucht eigentlich einen Schein-Verlobten, denn ihre Eltern kommen zu Besuch und wollen eine normale Tochter erleben. Schnell fallen die Masken, Müller wird zur Mitwisserin der Entführung und Komplizin Meiers. In einer so kleinen Wohnung kommt man sich unweigerlich näher, das Stockholm-Syndrom beginnt zu greifen und Schulz schmiert eifrig Käsebrote. Als ob die ganze Welt wahnsinnig geworden wäre, berichtet das Radio nur noch von Geiselnahmen.
Die Verzweiflung und die Einsamkeit sind übermächtig geworden: „In jeder Nacht steht die Leere neben dem Bett und redet unverständliches Zeug". Einziger Ausweg – man nehme eine Geisel. Marc Becker hat eine irrwitzige Parabel geschrieben von Beckettschem Format.
Inszenierung: Martin Kammer
Bühne und Kostüme: Jessica Salms
Dramaturgie: Georgia Eilert
Herr Meier: Markus Löchner
Frau Müller: Sabine Hollweck
Herr Schulz: Dario Krosely
Vorstellungstermine:
Freitag, 11. Februar, 20:00 Uhr
Freitag, 18. Februar, 20:00 Uhr
Samstag, 19. Februar, 20:00 Uhr
Freitag, 25. Februar, 20:00 Uhr
Sonntag, 27. Februar, 20:00 Uhr
Freitag, 04. März, 20:00 Uhr
Samstag, 05. März, 20:00 Uhr
Sonntag, 06. März, 20:00 Uhr
Freitag, 11. März, 20:00 Uhr
Samstag, 12. März, 20:00 Uhr
Sonntag, 13. März, 20:00 Uhr