Der bewirbt sich an der Kunstakademie, wird aber abgelehnt. Um den Gescheiterten aufzurichten, kümmert sich Herzl zunächst einmal um dessen äußeres Erscheinungsbild, kämmt und scheitelt seine Haare, stutzt seinen Bart und entwirft dann einen neuen Karriereplan für ihn. Mit fatalen Folgen für die Weltgeschichte: Hitler soll Politiker werden. Als dieser einen Titel für seine Memoiren sucht, ist Herzl ihm auch dabei behilflich: Mein Kampf. Eigentlich sollte so Herzls autobiografischer Roman heißen, aber was tut man nicht alles um der Nächstenliebe willen…
Erst spät kam der gebürtige Ungar George Tabori (1914–2007), dessen Vater als Jude in Auschwitz ermordet wurde, nach Deutschland, in das Land der Täter. Auf den Vorwurf, er treibe mit dem Entsetzen seinen Scherz, entgegnete er: »Das Lachen ist ebenso existenziell und befreiend wie das Weinen […] Ich nenne Mein Kampf einen theologischen Schwank. Grundsätzlich geht es um die Liebe. «
Die Regisseurin Mina Salehpour inszenierte in Hannover u.a. Alles ist erleuchtet von Jonathan Safran Foer und Monster von David Greig.
Regie Mina Salehpour
Bühne Robert Schweer
Kostüm Maria Anderski
Musik Robert Kretzschmar
Dramaturgie Hartmut El Kurdi
Mit Daniel Nerlich + Lisa Natalie Arnold + Christoph Müller + Beatrice Frey