Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Mein Kampf", Farce von George Tabori, Schauspiel Hannover"Mein Kampf", Farce von George Tabori, Schauspiel Hannover"Mein Kampf", Farce von...

"Mein Kampf", Farce von George Tabori, Schauspiel Hannover

PEVIEW Do 10.12.15 I 19:30 | Schauspielhaus

Premiere Sa 12.12.15 | 19:30 | Schauspielhaus. -----

Wien 1910. Der junge, untalentierte Zeichner Adolf Hitler strandet in einem Männerasyl. Nach missglückter Bewerbung an der Kunsthochschule Wien findet er ausgerechnet bei dem Juden Schlomo Herzl (Spezialgebiet: Bibeln und erotische Literatur) Trost, der sich rührend um den unerfahrenen Provinzler kümmert.

Der bewirbt sich an der Kunstakademie, wird aber abgelehnt. Um den Gescheiterten aufzurichten, kümmert sich Herzl zunächst einmal um dessen äußeres Erscheinungsbild, kämmt und scheitelt seine Haare, stutzt seinen Bart und entwirft dann einen neuen Karriereplan für ihn. Mit fatalen Folgen für die Weltgeschichte: Hitler soll Politiker werden. Als dieser einen Titel für seine Memoiren sucht, ist Herzl ihm auch dabei behilflich: Mein Kampf. Eigentlich sollte so Herzls autobiografischer Roman heißen, aber was tut man nicht alles um der Nächstenliebe willen…

 

Erst spät kam der gebürtige Ungar George Tabori (1914–2007), dessen Vater als Jude in Auschwitz ermordet wurde, nach Deutschland, in das Land der Täter. Auf den Vorwurf, er treibe mit dem Entsetzen seinen Scherz, entgegnete er: »Das Lachen ist ebenso existenziell und befreiend wie das Weinen […] Ich nenne Mein Kampf einen theologischen Schwank. Grundsätzlich geht es um die Liebe. «

Die Regisseurin Mina Salehpour inszenierte in Hannover u.a. Alles ist erleuchtet von Jonathan Safran Foer und Monster von David Greig.

 

Regie Mina Salehpour

Bühne Robert Schweer

Kostüm Maria Anderski

Musik Robert Kretzschmar

Dramaturgie Hartmut El Kurdi

 

Mit Daniel Nerlich + Lisa Natalie Arnold + Christoph Müller + Beatrice Frey

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑