Im letzten Moment hat er bemerkt, dass der Film weit über sieben Stunden dauern würde. Ein neues Drehbuch muss her. Selznick holt den Routinier Ben Hecht, der die Saga verdichten soll. Dumm nur, dass Hecht den Roman nie gelesen hat. Da die Zeit drängt, greift Selznick zu einer Notlösung: Gemeinsam mit dem Regisseur Victor Fleming spielt er Hecht die vertrackte Handlung vor. Parallel dazu schreibt Hecht die Dialoge. Knapp eine Woche lang sind die drei Männer in Selznicks Büro eingesperrt, schlüpfen in wechselnde Rollen und steigern sich in den Rausch des Melodrams. Gemeinsam durchleben sie den Brand Atlantas, die dramatische Geburt von Melanies Baby und Scarletts leidenschaftliche Intrigen und Amouren – immer im Wettlauf gegen wachsende Erschöpfung und Gereiztheit angesichts der mitunter höchst verschiedenen Sichtweisen des Stoffs.
Ron Hutchinson hat nicht nur zahlreiche Theaterstücke geschrieben, die an renommierten Theatern Englands und der USA aufgeführt wurden, sondern ist auch ein genauer Kenner der Filmbranche: Seit zwanzig Jahren lebt er in Los Angeles, wo er mit großem Erfolg für Film und Fernsehen schreibt.
Inszenierung: Kay Voges
Ausstattung: Daniel Roskamp
Dramaturgie: Horst Busch
Mit: Karin Nennemann (Miss Poppenghul), Andreas Beck (Victor Fleming), Axel Holst (David O. Selznick), Uwe Rohbeck (Ben Hecht)