Homers »Odyssee« gehört zu den Vermächtnissen der abendländischen Literatur und ist zum Inbegriff geworden für lange, schicksalhafte Irrfahrten. »My Own Private Odyssee« vereint »neue« und »alte« Stadt-Theaterer: Die einen sind hier geboren, die anderen sind Flüchtlinge oder deren Kinder – das Spektrum reicht von der Flucht aus dem Iran bis zum Exodus aus Ruanda. Ein besonderer Theaterabend: Die Akteure öffnen ihre Herzen und erinnern sich – wie einst Odysseus – an Schreckliches, Bedrohliches und manchmal auch an Schönes, das ihnen auf ihren Irrwegen um die Welt begegnete: Gastfreundschaft, das »göttliche Gastrecht«, das schon zu Homers Zeiten die zivilisierten von den barbarischen Völkern unterschieden hat.
Vor dem Hintergrund der »Odyssee« stellt die neue Inszenierung des Stadt-Theaters nicht nur unseren Umgang mit Gästen zur Diskussion sondern unser europäisches Selbstverständnis insgesamt.
Idee und Inszenierung: Ulrike Hatzer –
Ausstattung: Ralf Wrobel –
Dramaturgie: Christine Besier, Katrin Breschke, Axel Preuß
Mit: Doumbria Brahima, Jean Coulibaly Sogonon, Houssein Darestani, Henning Ehlers, Hasan Hayiloo, Zakania Kabre, Oscar Kadir Ali, Olivia Kayitare, Gaby Krense, Kerstin Kuechler-Kakoschke, Sarah Meier, François Munyameza, Jimmy Nestor, Jeremy Nyandwi, Gerard Nyirimihigo, Abdul Razak, David Samedy, Marzieh Sargaran, Silvia Schönberg, Jeanne Uwamarya