Auch der Tempelherr verdankte seine Rettung einem wundersamen Gnadenakt. Der muslimische Herrscher Sultan Saladin begnadigte ihn als einzigen Gefangenen, weil ihn das Gesicht des jungen Christen an seinen verstorbenen Bruder erinnerte. Nathan wurde bereits von den finanziellen Engpässen des Sultans unterrichtet, als dieser ihn zu sich rief. Doch statt den wohlhabenden Nathan direkt um einen Kredit zu bitten, stellte Saladin Nathan mit der Frage nach der ‚wahren Religion‘ auf die Probe. Nathans Antwort mit der Ringparabel wurde nicht nur vom Sultan als Plädoyer für die Gleichberechtigung der drei monotheistischen Weltreligionen interpretiert. Einer Hochzeit Rechas mit dem Christen stellte sich Nathan trotzdem in den Weg. Welches Geheimnis hütet er mit dieser Weigerung?
Philip Tiedemann zeichnet für die Regie dieses dramatischen Gedichtes von Gotthold Ephraim Lessing in Heidelberg verantwortlich. Der Regisseur arbeitete von 1992 bis 1994 an den Städtischen Bühnen Freiburg im Breisgau, am Theater Basel sowie dem Theater Bremen, bevor er 1995 für vier Jahre an das Burgtheater Wien wechselte. Seit 1999 inszeniert er am Berliner Ensemble. Dort war er während der Intendanz von Claus Peymann drei Jahre lang auch Oberspielleiter. Außerdem führte er u. a. Regie in Leipzig, Wien und Oslo. Am Theater und Orchester Heidelberg zeichnete Philip Tiedemann in der Spielzeit 2014|15 für die Inszenierung von Thornton Wilders „Wir sind noch einmal davongekommen“ verantwortlich. Auch inszenierte er hier bereits „Leonce und Lena“ sowie „Happy End“ im Opernzelt. 2016 wirft er nun einen neuen Blick auf Lessings Klassiker, der die Verständigung der Religionen ins Zentrum stellt. Etwas, das die Gegenwart nötiger hat denn je.
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) war ein bedeutender Dichter der deutschen Aufklärung. Er fühlte sich vor allem dem Toleranzgedanken sehr verbunden und beeinflusste somit die weitere Wirkung von Literatur stark.
Regie Philip Tiedemann
Bühne und Kostüme Stephan von Wedel
Musik Henrik Kairies
Dramaturgie Sonja Winkel
Sultan Saladin Marco Albrecht
Sittah, dessen Schwester Katharina Quast
Nathan, ein reicher Jude in Jerusalem Hans Fleischmann
Recha, dessen angenommene Tochter Nanette Waidmann
Daja, eine Christin, aber in dem Hause des Juden, als Gesellschafterin der Recha Christina Rubruck
Ein junger Tempelherr Raphael Gehrmann
Ein Derwisch Steffen Gangloff
Der Patriarch von Jerusalem Andreas Seifert
Ein Klosterbruder Olaf Weißenberg
Weitere Termine
Mi 19.10.2016, 19.30 Uhr
Fr 21.10.2016, 19.30 Uhr
Di 25.10.2016, 19.30 Uhr
Sa 29.10.2016, 19.30 Uhr
Sa 05.11.2016, 19.30 Uhr
Do 17.11.2016, 19.30 Uhr
Do 24.11.2016, 19.30 Uhr
Mo 28.11.2016, 19.30 Uhr
Sa 14.01.2017, 19.30 Uhr
Do 19.01.2017, 19.30 Uhr
Do 02.02.2017, 19.30 Uhr
Do 23.02.2017, 19.30 Uhr
So 12.03.2017, 15.00 Uhr
Sa 25.03.2017, 19.30 Uhr
Weitere Informationen und Tickets www.theaterheidelberg.de; 06221|5820.000