Aber der ist traurig: »Mein Kopf ist ein leerer Tanzsaal, einige verwelkte Rosen und zerknitterte Bänder auf dem Boden, geborstene Violinen in der Ecke …« Leonce will nicht König werden. Er will etwas spüren, ein Sehnen und ein Glüh’n. Es muss doch einen lichten Moment des Glücks geben? Vielleicht im Süden? Dort wo die Sonne brennt und das Meer schäumt? Zusammen mit dem Narren Valerio macht sich Leonce auf die Reise. In der freien Natur trifft er auf Prinzessin Lena, die verzweifelt versucht, der staatlich verordneten Ehe zu entgehen.
Leonce und Lena, nicht wissend, dass sie einander versprochen sind, erleben zusammen ekstatische Gefühle – liebeshungrig, todesgierig, bittersüß. Der Prinz will den Augenblick zum Bleiben zwingen und sich in einen nahegelegenen Fluss stürzen. Doch Valerio interveniert und bringt stattdessen das Paar, verkleidet, zu König Peter. Als am Ende die Masken fallen, lernen sich Leonce und Lena als Königssohn und Königstochter kennen.
Büchners Lustspiel von 1836 bettet die Handlung in einen märchenhaften Rahmen ein, der viele Interpretationsmöglichkeiten zulässt. Zahlreiche Anspielungen auf bekannte literarische und philosophische Werke machen die Kunst selbst zu einem Thema des Dramas.
Nach Die Glasmenagerie und Viel Lärm um Nichts ist dies die dritte Inszenierung von Sebastian Schug und seinem Team am Nationaltheater Mannheim. Auch in ihr handelt der Mensch als ein taumelndes Geschöpf und die Poesie wider die Macht des Faktischen.
Inszenierung Sebastian Schug -
Bühne Christian Kiehl -
Kostüme Nico Zielke -
Musik Johannes Winde -
Licht Wolfgang Schüle -
Dramaturgie Stefanie Gottfried
mit Jacques Malan, David Müller, Carmen Witt, Matthias Thömmes, Julius Forster, Boris Koneczny
die nächsten Vorstellungen: 11., 15. und 31. Dezember
www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150