Begleitet von einer Zauberflöte und drei Knaben, die ihn schützen sollen, wandelt er zwischen Lebensbedrohung und der von Papageno vertretenen pragmatischen Lebensmeisterung auf einem schmalen Grat – auf der Suche nach der Liebe. Hin und her geworfen zwischen der emotionalen Extremwelt der Königin der Nacht und der tugendheischenden Geheimbruderschaft Sarastros findet Tamino – geleitet von Pamina – seinen Weg in die Männlichkeit, allerdings um den Preis, dass die „sternflammende“ Königin zerschmettert wird.
Aufgeladen mit zahlreichen Symbolen wechselt das Stück, das in einer Reihung von unterschiedlichsten Bildern und unter Verwendung spektakulärer Theatermittel erzählt wird, in der Mitte die Perspektive und spiegelt darin auch die Umbrüche und Unruhen seiner Entstehungszeit. Als „Vexierbild“ der Dialektik von Aufklärung und Demagogie (Ivan Nagel), als „Gesellschaftsentwurf zwischen Revolution und Restauration“ und „kompromisslose Aufdeckung der Widersprüche des Lebens“ mit kritischem Utopiepotential (Wolfgang Willaschek) oder als durch die Musik geeintes „mixtum compositum“ aus humanistischem Manifest und ‚Maschinen-Komödie’ (Stefan Kunze) fordert Mozarts Zauberflöte immer wieder neue szenische Deutungen heraus.
Musikalische Leitung: Dan Ettinger –
Inszenierung: Joachim Schlömer –
Bühnenbild: Jens Kilian –
Kostüme: Dagmar Morell –
Dramaturgie: Regine Elzenheimer / Klaus-Peter Kehr –
Chor: Tilman Michael
Mit Rúni Brattaberg / Pavel Shmulevich (Sarastro) – Maximilian Schmitt / Juhan Tralla (Tamino) – Thomas Berau / Radu Cojocariu (Sprecher / Erster Priester) – David Lee (Zweiter Priester) – Antje Bitterlich (Königin der Nacht) – Cornelia Ptassek / Marina Ivanova (Pamina) – Ludmila Slepneva / Iris Kupke (Erste Dame) – Niina Keitel / Marie-Belle Sandis (Zweite Dame) – Edna Prochnik / Heike Wessels (Dritte Dame) – Lars Møller / Nikola Diskić (Papageno) – Camille Butcher / Katharina Göres (Papagena) – Uwe Eikötter / Benedikt Nawrath (Monostatos) – Uwe Eikötter / Istvan Kovácsházi (Erster geharnischter Mann) – Thomas Jesatko / Mihail Mihaylov (Zweiter geharnischter Mann)
Die nächsten Vorstellungen: 13. und 27. Juli 2011