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Neu in Wien: Die künstlerische Partnerschaft Theater Nestroyhof Hamakom und Salon5

Zwei – von ihrer historischen und ästhetischen Herkunft jüdische – Orte mit großem Charisma wagen eine künstlerische Partnerschaft: eine künstlerische Luftbrücke, gebaut auf den Pfeilern des geteilten, leidenschaftlichen Interesses für das Aufspüren und „Ans-Licht-Bringen“ verdrängter Literatur, das deutliche Bekenntnis zur darstellenden Kunst und ihrem Personal, sowie immer neue Spielarten der Vermittlung an ein heterogenes Publikum verbindet ab der Spielzeit 2013/14 die Spielstätten im zweiten und im fünfzehnten Bezirk.

Das in den vergangenen Jahren erfolgreiche künstlerische Profil des Theater Nestroyhof Hamakom im spannenden, dennoch inhaltlich nachvollziehbaren Kontrast zum stark wahrgenommenen Programm des Salon5, ist Inspiration der Zusammenarbeit. Beide Bühnen schreiben sich sehr bewusst das Drama als literarische Gattung mit all ihren Ausfransungen und vitalen, zeitgenössischen Varianten – auch solchen, die wir noch gar nicht kennen, ja, die es ständig neu zu erfinden gilt – auf ihre Fahnen. Das Janusköpfige – im genius loci der einzelnen Orte, in der Identität der Programmierung und nicht zuletzt derjenigen der TheaterleiterInnen – bleibt erhalten und wird ausgereizt.

Die Spielpläne beider Orte kann man sich wie ein Koordinatensystem vorstellen, in dem die kontinuierliche Programmierung des größeren Hamakom die horizontale Achse bildet, auf die jährlich die Uraufführung eines Stückes einer dramatischen Tetralogie, sowie ein Musiktheaterprojekt made by Salon5 treffen. Zusätzliche Punkte auf diesem gemeinsamen Koordinatensystem bilden die Schienen

Fenster nach Morgen und LiteraTurnhalle.

Fenster nach Morgen ist eine Plattform für den professionelle Nachwuchs in der darstellenden Kunst, der sich mit seinen Ideen und künstlerischen Ausweisen Raum und Zeit nehmen darf, der Atem und Zuwendung von Seiten beider Häuser erfährt, über „Werkstatthaftes“ weit hinaus geht und die jüngste Generation Theaterschaffender mit Atem und Muße zu Wort kommen lässt. Die – naturgemäße – Spannung zwischen den spürbar gelebten, historischen Räumen und den jüngsten zeitgenössischen

Theaterimpulsen verspricht eine reizvolle Entzündung.

Die LiteraTurnhalle, ein geistiger und physischer Austragungsort für die Sichtbarmachung von relevanten, oft erst- oder wieder zu entdeckenden Texten mit den Mitteln des Theaters, des Films, der Musik, des Streitgesprächs – ein interdisziplinäres, skizzenhaftes, schlankes Format, das in seiner Programmierung einerseits rasch auf zeitgenössische Phänomene reagieren, andererseits nachdenklich in die (Un-)tiefen gehen kann. Die LiteraTurnhalle steht beiden Häusern als Programmschiene zur

Verfügung.

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