Zur Aufführung drei Jahre später kam es nur, weil sich der damalige Intendant der Staatsoper, Hans Pischner, gegenüber der Kulturverwaltung vehement für das Werk eingesetzt hat. Allerdings durfte bei der Uraufführung der anspielungsreiche letzte Satz des Schlusschors „Und rot ist der Stern, der auf uns blitzt“ nicht gesungen werden.
Die fünfaktige Kammeroper für Bläserquintett, Kontrabass, E-Orgel, Schlagwerk und Tonband hat der Librettist Thomas Körner in 112 Miniszenen zu "Posen" eingefroren und so der Stringenz eines geradlinigen Erzähltheaters entzogen. Es geht um den englischen Adelsspross Robert Hot, der aus Liebe zu einer Prinzessin nach Italien desertiert, gefangen genommen und zum Tode verurteilt wird.
1977 wurde im Apollo-Saal der Staatsoper Unter den Linden die „Opernphantasie“ R. HOT BZW. DIE HITZE des jungen Komponisten und Dirigenten Friedrich Goldmann uraufgeführt. 35 Jahre später erarbeiten Regisseurin Isabel Ostermann und Dirigent Max Renne zusammen mit Musikern der Staatskapelle Berlin und einem exzellenten jungen Sängerensemble eine Neuinszenierung. Premiere ist am 22. September in der Werkstatt der Staatsoper im Schiller Theater.
Isabel Ostermann inszeniert seit 2001 Opern, seit 2006 arbeitet sie für die Staatsoper Unter den Linden. Zum Ende der letzten Spielzeit kuratierte sie das Projekt „Die Musik ist los - 100 Jahre Cage“. Max Renne ist seit 2004 als freiberuflicher Dirigent tätig und leitete an der Staatsoper u.a. DIE ZAUBERFLÖTE, L’ELISIR D’ AMORE, DIE BLUME VON HAWAII und SEVEN ATTEMPTED ESCAPES FROM SILENCE. Mit der Choreografin Constanza Macras erarbeitete er Igor Strawinskys ÖDIPUS REX im Kulturzentrum Hellerau, mit Sebastian Baumgarten die Produktion TOSCA an der Berliner Volksbühne.
R. HOT BZW. DIE HITZE
Opernphantasie von Friedrich Goldmann
Musikalische Leitung
Max Renne
Isabel Ostermann
Stephan von Wedel
Kostüme
Jana Bechert
Irene Selka
Ton
Johannes Seibt
Dramaturgie
Katharina Winkler
Robert Hot, ein Engländer
Torsten Süring
Lord Hot, sein Vater
Markus Hollop
Lord Hamilton, dessen Freund
Reiner Goldberg
Prinzessin von Carignan | Eine Buhlerin
Narine Yeghiyan
Ein Major, in sardinischen Diensten | Ein Beichtvater
Martin Gerke
Ein Soldat | Peter, Bedienter
Andreas Neher
Nils Strunk
Weitere Vorstellungen am 25., 26., 28. und 29. September sowie 2., 6. und 8. Oktober 2012
Staatsoper im Schiller Theater, Werkstatt
Tickets und weitere Informationen unter Tel. 030 20354-555 und www.staatsoper-berlin.de