In Kontrast zu Peter Handkes 1992 uraufgeführtem Original "Die Stunde da wir nichts voneinander wußten", in dem hunderte stumme Charaktere ausschließlich über Regieanweisungen über die Bühne bewegt werden, nehmen Nico and the Navigators mit nur acht Darstellern absurde Begegnungen, tragikomische Helden des Alltags und ihre verzweifelten Kommunikationsversuche unter die Lupe. "Die Stunde da wir zu viel voneinander wussten" spielt vor der Folie einer sich rasant medialisierenden Welt, in der Überforderung zunehmend das Denken ablöst. Mit neu interpretierten Songs und Liedern von Bonnie "Prince" Billy bis Benjamin Britten, Körpersprache und Textfragmenten greift das von Nicola Hümpel navigierte Ensemble den von Zufall und Regeln bestimmten Takt des Lebens auf: Wie fremd sind wir uns? Wissen wir zu viel voneinander? Was wissen wir wirklich voneinander? Und wie sind unsere Geschichten miteinander verbunden?
Nico and the Navigators werden 1998 von Nicola Hümpel und Oliver Proske am Bauhaus Dessau gegründet. Als "artists in residence" in den Berliner Sophiensælen entwickeln sie mit ihrer Kompanie von 1999 bis 2005 den Zyklus Menschenbilder - eine Reihe erfolgreicher Inszenierungen, die sich mit ihrer bildstarken Sprache in der globalen Theaterlandschaft durchsetzen. Darauf folgt das Stück "Wo Du nicht bist", welches ihren Einstieg in die Welt des Musiktheaters markiert. 2011 bis 2013 entstehen im Rahmen der Reihe KlangZuGang parallel kleinere inszenierte Konzerte, so auch "Angels' Share". 2012 findet die Uraufführung von "Mahlermania" an der Deutschen Oper zur Eröffnung der neuen "Tischlerei" statt. Der gesamte Entstehungsprozess des Stücks wird in einer 90-Minuten TV-Dokumentation Ende 2013 auf Arte ausgestrahlt. Von 2007 bis 2013 werden Nico and the Navigators mit einer institutionellen Förderung durch das Land Berlin unterstützt - seit 2014 erhalten sie einen eigenen Berliner Haushaltstitel. 2011 wird das Ensemble mit dem George-Tabori-Preis ausgezeichnet.
Eine Produktion von Nico and the Navigators mit Kampnagel Hamburg. Koproduziert vom Théâtre de Nîmes - scène conventionnée pour la danse contemporaine. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die Schering Stiftung, die Rudolf Augstein Stiftung, die RADIAL STIFTUNG und aus den Mitteln des Landes Berlin. In Zusammenarbeit mit dem RADIALSYSTEM V.
Gesang, Tanz und Spiel Philipp Caspari, Charles Adrian Gillott, Yui Kawaguchi, Annedore Kleist, Julla von Landsberg, Anna-Luise Recke, Ted Schmitz und Patric Schott
E-Gitarre und Saiteninstrumente Tobias Weber
Künstlerische Leitung Nicola Hümpel
Bühne Oliver Proske
Kostüme Frauke Ritter
Soundscapes und Ton Mattef Kuhlmey
Licht Andreas Fuchs
Regieassistenz David Eckelmann
Bühnenassistenz Sonja Winkler und Caroline Forisch
Kostümassistenz Cristina Lelli
Mitarbeit Sound-Entwicklung Hannes Gwisdek
Produktion Ilja Fontaine und Judith Bodenstein
DO 28. FR 29. SA 30. SO 31. Mai 20 Uhr
Karten 14 € | 22 € | 28 € | ermäßigt 11 €
Um auf die Vorstellung einzustimmen, reichen die Piechas im RADIALSYSTEM V am 30. Mai
ab 18 Uhr Fingerfood an verschiedenen Stationen.