De Funès spielte natürlich nicht den Chauffeur, sondern die Hauptrolle: den Seifenfabrikanten Pierre Barnier, dessen Familie an nur einem Tag im Chaos versinkt. Quasi noch im Morgenmantel, hat das Familienoberhaupt bereits den Überblick verloren: zum Beispiel über seine Finanzen. Oder welchen Mann seine Tochter heiraten will, oder welcher Mann seine uneheliche Tochter heiraten will. Seine vielleicht schwangere Tochter? Oder in welchem Koffer nun das Geld ist. Geld! In OSCAR wird nicht nur emotional erpresst, es geht um Millionen. Und: Der Chauffeur gehört doch zur Familie! Und: Unterschätze nie deine Angestellten! OSCAR ist eine rasante Boulevardkomödie – mit Erpressung, Unterschlagung, Verwechslung, plus jenem großbürgerlichen Dünkel, der geradezu zum Scheitern einlädt. Hier treibt der schnöde Mammon wilde Blüten am Stammbaum einer besseren Familie. So schnell, dass selbst ein Seifenfabrikant ins Schlingern gerät … Tempo, Hybris und das allgegenwärtige Missverständnis bohnern hier das gesellschaftliche Parkett … „Nein! … Doch! … Oh!“ Nach seinen großen Erfolgen als Schauspieler und Filmemacher arbeitet Herbert Fritsch als Theaterregisseur seit einigen Jahren unbeirrt daran, die Boulevardkomödie in der Hochkultur salonfähig zu machen. Er arbeitet schwer, dass es gnadenlos leicht aussieht!
Anja Nioduschewski
mit Janine Kreß, Thomas Lawinky, Paul Matzke, Emma Rönnebeck, Sarah Sandeh, Hans Schenker, Holger Stockhaus, Barbara Trommer, Henrike von Kuick
Regie: Herbert Fritsch
Bühne: Herbert Fritsch
Kostüme: Victoria Behr
Dramaturgie: Anja Nioduschewski