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Oscar. Ein Missverständnis in drei Akten von Claude Magnier, IM CENTRALTHEATER LEIPZIG

Premiere 09.04. 2010

 

Es war eine der Paraderollen von Louis de Funès, auf der Bühne wie auch im gleichnamigen Film. Und da fängt das Missverständnis schon an: wenn ein Stück nicht nach seiner Hauptfigur benannt wird, sondern nach dem Chauffeur OSCAR, der schon vor drei Tagen entlassen wurde – also gar nicht mehr zur Familie gehört.

De Funès spielte natürlich nicht den Chauffeur, sondern die Hauptrolle: den Seifenfabrikanten Pierre Barnier, dessen Familie an nur einem Tag im Chaos versinkt. Quasi noch im Morgenmantel, hat das Familienoberhaupt bereits den Überblick verloren: zum Beispiel über seine Finanzen. Oder welchen Mann seine Tochter heiraten will, oder welcher Mann seine uneheliche Tochter heiraten will. Seine vielleicht schwangere Tochter? Oder in welchem Koffer nun das Geld ist. Geld! In OSCAR wird nicht nur emotional erpresst, es geht um Millionen. Und: Der Chauffeur gehört doch zur Familie! Und: Unterschätze nie deine Angestellten! OSCAR ist eine rasante Boulevardkomödie – mit Erpressung, Unterschlagung, Verwechslung, plus jenem großbürgerlichen Dünkel, der geradezu zum Scheitern einlädt. Hier treibt der schnöde Mammon wilde Blüten am Stammbaum einer besseren Familie. So schnell, dass selbst ein Seifenfabrikant ins Schlingern gerät … Tempo, Hybris und das allgegenwärtige Missverständnis bohnern hier das gesellschaftliche Parkett … „Nein! … Doch! … Oh!“ Nach seinen großen Erfolgen als Schauspieler und Filmemacher arbeitet Herbert Fritsch als Theaterregisseur seit einigen Jahren unbeirrt daran, die Boulevardkomödie in der Hochkultur salonfähig zu machen. Er arbeitet schwer, dass es gnadenlos leicht aussieht!

Anja Nioduschewski

 

mit Janine Kreß, Thomas Lawinky, Paul Matzke, Emma Rönnebeck, Sarah Sandeh, Hans Schenker, Holger Stockhaus, Barbara Trommer, Henrike von Kuick

 

Regie: Herbert Fritsch

Bühne: Herbert Fritsch

Kostüme: Victoria Behr

Dramaturgie: Anja Nioduschewski

 

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