Zwei Menschenopfer stehen am Anfang und am Ende des Trojanischen Krieges. Zwei Väter versprechen etwas, dessen Folgen sie nicht absehen können; blind ist der antike Mensch, sei er Täter, sei er Opfer, dem ihm von den Göttern auferlegten Schicksal ausgeliefert, welches er ertragen, in dem er leiden, agieren und scheitern muss.
2500 Jahre nach dem Trojanischen Krieg fragt Roland Schimmelpfennig mit den Mitteln des Poeten nach den Möglichkeiten, die der Mensch hat, seinem Schicksal zu entgehen. Und diese Frage bewegt – damals wie heute, wo das Mittelmeer wieder zum Massengrab geworden ist und Menschen an vermeintlich rettenden Ufern stranden. Mit seiner minimalistischen Sprache schafft Schimmelpfennig es, eine Welt entstehen zu lassen, die historisch und geografisch fern und nah zugleich ist. In großer poetischer Verdichtung evoziert er den tödlichen Sturm auf dem Meer, die karge Landschaft der Insel, die bekannten mythologischen Figuren und deren komplexe psychologische Dispositionen.
Zum Regisseur
Jérôme Junod
Geboren 1979 in Lausanne. Nach einer Klavierausbildung und einem Magister der Philosophie, Geschichte und Indologie, Regieausbildung am Max Reinhardt Seminar. Inszenierungen auf Deutsch und Französisch u. a. von Sophokles, Racine, Kleist, Büchner (Regiepreis beim Setkaní-Festival 2009 in Brno für „Dantons Tod“), Tschechow, Sarah Kane, Martin Crimp, Volker Schmidt (Ensemblepreis beim SKS 2010 in Leipzig für „Man muss dankbar sein“), Jan Sobrie (Schauspielerpreise bei den Bayerischen Theatertagen 2012 in Augsburg) und Stephen King. Arbeiten am Theater Basel, Theater St. Gallen, Schauspiel Dortmund, Theater Erlangen, Grand Théâtre de Luxembourg, Théâtre de l’Usine (Genf), la Grange de Dorigny (Lausanne), Schauspielhaus Wien, Thalhof, u. a.
Zum Autor
Roland Schimmelpfennig
Roland Schimmelpfennig, geboren 1967 in Göttingen, lebt in Kuba. Er ist einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker Deutschlands – nicht weniger als 40 Stücke stammen bisher aus seiner Feder. Schimmelpfennig studierte nach einem längeren Aufenthalt als Journalist in Istanbul Regie an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Seit 1996 arbeitet er als Regisseur und Autor. „Idomeneus“ entstand 2008 als Auftragswerk für das Bayerische Staatsschauspiel zur Wiedereröffnung des Münchner Cuvilliéstheaters.
Regie Jérôme Junod
Bühne und Kostüme Nathalie Lutz
Dramaturgie Karla Mäder
Besetzung Tala Al-Deen,
Amelie Bauer,
Stefanie Baur,
Lena Entezami,
Jana Franke,
Danijel Gavrilovic,
Konstantin Rickert,
Patrick Schlegel,
Daniel Schmidt,
Carmen Steinert,
Michael Zehentner
Clemens Maria Riegler, Ensemblemitglied Schauspielhaus Graz
In dieser Inszenierung stehen neben Ensemblemitglied Clemens Maria Riegler die 11 Studierenden des 3. Jahrgangs Schauspiel an der Karl-Franzens-Universität Graz auf der Bühne.
Kooperation mit dem Institut für Schauspiel der Kunstuniversität Graz
weitere Vorstellungen am 6., 8. und 27. Oktober, jeweils 20 Uhr, sowie ab November
Tickets
T 0316 8000, F 0316 8008-1565, E tickets@ticketzentrum.at
I www.schauspielhaus-graz.com