Er nutzt unterschiedlichste Stilformen und Bühnensituationen, um ein Kaleidoskop entstehen zu lassen, das den divergierenden Blickwinkeln auf das facettenreiche Thema entspricht. Ein Name steht am Anfang und im Zentrum des Stückes. Abulkasem. Das erste Mal wird der Name von der Bühne herab genannt: In einem klassischen Drama erscheint Abulkasem als Sinnbild des bedrohlichen Fremden.
Doch im subversiven Sprachgebrauch der Jugendlichen „mit Migrationshintergrund“, die die Bühne stürmen, gewinnt der Begriff plötzlich ganz andere Bedeutung. Während eine Gruppe von Wissenschaftlern von der Bedrohlichkeit des Abulkasem überzeugt ist und ihn durch ihre Beschreibung und Beobachtung einzukreisen versucht, wandert der Name fast zufällig durch verschiedene Milieus und Lebensgeschichten. Immer dient er der Selbstbehauptung, wandelt sich durch denjenigen, der ihn gerade im Munde führt und verwandelt umgekehrt seinen Sprecher. Am Ende hat der Name im wahrsten Sinne des Wortes die Runde gemacht, er dient einem illegalen Einwanderer als Identität und gelangt auf anrührende und überraschende Weise zurück zu seinem Autor.
Jonas Hassen Khemiri Geboren 1978 in Stockholm, Sohn einer Schwedin und eines Tunesiers. Studium der internationalen Wirtschaftswissenschaften in Paris und der Literatur an der Universität Stockholm. Sein Romandebüt „Das Kamel ohne Höcker“ aus dem Jahr 2003 wurde mit dem renommierten Boras-Tidnings-Debütpreis und dem Preis für das erfolgreichste schwedische Taschenbuch des Jahres 2004 ausgezeichnet und 2007 von Daniel Wallentin verfilmt. 2006 wurde der Autor mit dem Per-Olov-Enquist-Preis geehrt. Zuletzt erschien der Roman „Montecore, ein Tiger auf zwei Beinen“. Sein Stück „Invasion!“ wurde zum Kulterfolg in Stockholm. Stücke: „Invasion!“ (UA 2006, Stockholms stadsteater) „Fünf mal Gott“ (UA 2008, Riksteatern/Regionteatern Blekinge Kronoberg).
Regie führt Sebastian Schug; es spielen Vincent Glander, Katja Jung, Bettina Kerl und Nicola Kirsch.