Partenope, die sagenhafte Gründerin und Königin von Neapel, steht zwischen drei sie umwerbenden Männern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Arsace, der Prinz von Korinth, hat gerade seine Verlobte Rosmira, die Prinzessin von Zypern, verlassen und ist als Schiffbrüchiger getarnt in Neapel gelandet. Emilio, der Fürst der Cumanen, hingegen rückt gleich mit seinem ganzen Heer an. Dass er sich gerade im Krieg mit Neapel befindet, hält ihn nicht davon ab, um die feindliche Königin zu werben. Er ist zu jedweder Eroberung bereit. Dies wiederum bringt den rechtschaffenen aber etwas schüchternen Prinzen von Rhodos, Armindo, dazu, der von ihm hoch verehrten Partenope sofort seine Hilfe anzubieten.
Partenope steht also vor der Entscheidung, welcher der Herren zukünftig den Platz an ihrer Seite einnehmen soll. Doch damit nicht genug, denn neben den Freiern gibt es eine weitere Frau, die das Geschehen kräftig mitbestimmt: Rosmira, Arsaces verlassene Verlobte, die in Männerkleidern ebenfalls nach Neapel gereist ist und versucht, ihren Verlobten zurückzugewinnen. Ein raffiniertes Spiel von Werbung und Abweisung, von offenen und geheimen Gefühlen, von Verstellung und Offenbarung nimmt seinen Lauf.
Händel gelingt mit seiner im Jahre 1730 im Londoner Haymarket-Theatre uraufgeführten Oper ein Verwirrspiel rund um die Liebe, das nicht selten mit Mozarts „Così fan tutte“ verglichen wurde. Dass Händel bei der Uraufführung des Werkes neue, höchst virtuose Sänger zur Verfügung standen, die er aus Italien mitgebracht hatte, schlägt sich in der immensen Virtuosität der Partien nieder. Doch geht diese niemals auf Kosten des dramaturgischen Kontextes. Vielmehr machen gerade Momente inniger Empfindsamkeit sowie eine spielerische Ironie, die das Geschehen und die Musik durchdringt, den besonderen Reiz dieser Oper aus und erwecken die drei werbenden Herren sowie die beiden überaus emanzipierten und starken Frauen, die sich in der Männerwelt selbstbewusst behaupten, zum Leben.
Text nach Silvio Stampiglia – in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Michael Hofstetter | Regie: Ulrich Peters | Bühne: Christian Floeren | Kostüme: Götz Lanzelot Fischer | Orchester: Deutsche Händel-Solisten
Polina Pasztircsák (Partenope), Karolina Gumos (Rosmira), Terry Wey (Arsace), Valer Barna-Sabadus (Armindo), Gideon Poppe (Emilio), Christian Miedl (Ormonte)