Der Mensch hin- und hergerissen zwischen der existentiellen Not des Diesseits und den Verheißungen des Jenseits - die Welt nichts als vergänglicher Schein im Angesicht der Ewigkeit. Das Leben ein Traum - oder doch eher ein Alptraum?
Über Nacht wird der junge Sigismund zum König gemacht. Eben noch weggesperrt in einem Turm vom eigenen Vater, dem das Orakel einen Tyrannen zum Sohn prophezeit hat, soll der Gebrandmarkte plötzlich die Herrschaft übernehmen. Zunächst nur auf Probe, denn der Vater will wissen, ob vorhergesagtes Schicksal nicht abgewendet werden kann - ein makaberes Erziehungsexperiment mit offenem Ausgang.
Im Palast erwacht, verwandelt Sigismund seine vermeintliche Chance in einen gewalttätigen Alptraum. Was Gefangenschaft verhindern sollte, hat sie hervorgebracht. Die Nachtseiten des Verdrängten, Ausgegrenzten, brechen sich Bahn in eine darauf unvorbereitete Gesellschaft, die ihn folgerichtig ein zweites Mal verstößt.
Als er sich erneut im Turm wiederfindet, ist Sigismund endgültig um alles gebracht. Das Erlebte sei nur ein Traum gewesen, wird ihm eingeredet, aber wann träumt der Mensch, wann ist er wirklich wach? Kann etwas sich real anfühlen und doch ein Traum sein? Und wenn das Leben Traum ist, lohnt es sich, daraus zu erwachen? Wenn die Freiheit nur eine vermeintliche ist und immer neue Gitterstäbe warten, triumphiert am Ende die Selbstzurichtung über den Traum vom freien Willen?
Bearbeitung Soeren Voima
REGIE Karin Beier
BÜHNE Thomas Dreißigacker
KOSTÜME Maria Roers
MUSIK Jörg Gollasch
CHOREOGRAPHIE Valenti Rocamora I Tora
Basilius Peter Simonischek
Sigismund Nicholas Ofczarek
Sigismunds Aufseher Clotald Martin Reinke
Astolf Johannes Krisch
Estrella Myriam Schröder
Rosaura Christiane von Poelnitz
Clarin Michael Wittenborn
Diener Hermann Scheidleder
Revolutionär Johannes Terne