Nachdem er auf einer Hochzeit die Braut entführt hat, muss er sein Dorf verlassen und flüchtet in die große Welt hinaus. Er wird Goldsucher und Reeder in Amerika, Sklavenhändler und Prophet in Afrika, um schließlich in einem Kairoer Irrenhaus zu landen. Immer auf der Suche nach sich selbst, doch sich nie findend. Erst als er in seine Heimat zurückkehrt, erkennt er, dass sein Königreich dort die ganze Zeit auf ihn gewartet hat: im Herzen einer Frau.
Das Drama schildert die Geschichte einer Selbstfindung: „Du selbst zu sein, sei dein Ruhm“ - dieser Satz durch zieht leitmotivisch das Werk. Der hübsche Bauernjunge zeichnet sich durch reiche Fantasie und unbändigen Tatendrang aus, doch gelingt es ihm nicht, seine Träume Wirklichkeit werden zu lassen und sein „Selbst“ zu finden, alles, was er anpackt, bleibt Episode.
Ob es Peer Gynt wirklich gegeben hat oder nicht steht nicht ohne Zweifel fest. Sein wahrer Name soll Peder Olsen Hågå gewesen sein und er Lebte auf dem gleichnamigen Hof in Sødrop. Henrik Ibsen selbst schrieb an den dänischen Verleger Frederik Hegel am 8. August 1867:
„Wenn es Sie interessiert, so hat Peer Gynt wirklich existiert. Er lebte im Gudbrandsdal, wahrscheinlich Ende des vorigen oder Anfang dieses Jahr-hunderts. Sein Name ist noch unvergessen bei dem Volk da oben, aber über sein Tun und Treiben weiß man nicht viel mehr, als was in Asjbøn-sens „Norwegischen Feenmärchen“ in dem Abschnitt „Hochgebirgsbilder“ zu finden ist. Es ist also nicht viel, worauf ich meine Dichtung aufbauen konnte, aber umso größere Freiheit ist mir dafür geblieben“.
Christian Stückl inszeniert Ibsens „Peer Gynt“ am Münchner Volkstheater.
Gemeinsam mit Maximilian Brückner und den Jungen Riederinger Musikanten wandert Christian Stückl aus der bayrischen Welt der „Geierwally“, des „Räuber Kneißl“ und des „Brandner Kaspars“ ins ferne Norwegen. Fährt mit ihnen nach Afrika an die Küste Marokkos, schaut bei der Sphinx vorbei und landet am Ende wieder in den Bergen Norwegens, die unseren bayrischen vielleicht gar nicht so unähnlich sind.
Regie Christian Stückl
Bühne Alu Walter
Kostüme Ingrid Jäger
Maske Renate Dorn
Musik Markus Zwink
Junge Riederinger Musikanten
Licht Günter Weiß
Dramaturgie Kilian Engels
Regieassistent Florian Helmbold
Bühnenbildassistentin: Uta Gruber-Ballehr
Inspizient: Christian Schmitz-Linnartz
Souffleuse: Gertrud Kuik
Peer Gynt Maximilian Brückner
Aase, seine Mutter Ursula Burkhart
Aslak Friedrich Mücke
Matz Moen Gabriel Raab
Gundbrand Tobias van Dieken
Ingrid/Anitra Barbara Romaner
Ingrids Vater Hubert Schmid
Der Krumme Andreas Tobias
Solveig N. N.
Und den Jungen Riederinger Musikanten in verschiedenen Rollen.