Er erfindet Geschichten, verführt, betrügt und ist stets im Aufbruch. Immer, wenn er Verantwortung übernehmen soll, zieht er weiter und sucht das Neue und Unbekannte. Aber soweit er auch geht, bewegt er sich überhaupt von der Stelle? Er ist ein Suchender, ohne genau zu wissen, wem oder was er hinterher
jagt. Er reist durch die Weltgeschichte, wird Spekulant, Prophet und landet in Ägypten. Vor der Sphinx stehend, hallt die Frage zurück: „Wer bist du?“ Doch er kann und darf nicht verweilen, und die Reise geht weiter. Immer rasanter wird die Fahrt. Er erlebt skurrile Abenteuer, überlebt Stürme, erlangt
Reichtümer und verliert sie wieder.
Peer Gynts Weg zieht weite Kreise, doch am Ende führt er ihn dorthin zurück, wo er einst aufgebrochen ist. Als er sich nach vielen Jahren auf den Heimweg begibt, wehen Fetzen seiner Vergangenheit, bekannte Gesichter, Geschichten, Erinnerungssplitter noch einmal an ihm vorüber. Er sieht zu, wie der Rest seiner Habe versteigert wird, und zuletzt bietet er seine eigenen Träume und Phantasien feil. In seinen Erinnerungen und Bildern, die ihm vor Augen führen, was nicht mehr ist und einmal war, versucht er sich selbst zu erkennen. Und endlich stellt er selbst die Frage: Wer ist Peer Gynt? Wer ist der Mensch, der in die Welt geworfen wird und aufgefordert ist, sich selbst zu entwerfen? Ist er die Summe seiner Erzählungen? Und findet er eine unbekannte Welt in sich selbst?
Regie Jan Bosse
Bühne Stéphane Laimé
Kostüme Kathrin Plath
Musik Arno P. Jiri Kraehahn
Video Meika Dresenkamp
Dramaturgie Beate Heine/Andrea Koschwitz
Ensemble Marina Galic (Solveig), Jens Harzer (Peer Gynt) sowie Robert Kuchenbuch, Hans Löw, Anne Müller, Karin Neuhäuser, Catherine Seifert, Sebastian Zimmler
Weitere Vorstellung am 22. September um 19.30 Uhr.
Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de