Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Performance „World of Reason“ von Alexander Giesche am Theater BremenPerformance „World of Reason“ von Alexander Giesche am Theater BremenPerformance „World of...

Performance „World of Reason“ von Alexander Giesche am Theater Bremen

Premiere Samstag, 14. März um 20 Uhr im Kleinen Haus. -----

Das neue Projekt des Regisseurs und Videokünstlers Alexander Giesche kreist um die unendlichen Möglichkeiten, sich in andere Welten zu bewegen. Gemeinsam mit der Schauspielerin Nadine Geyersbach und dem Tänzer Andy Zondag fragt Giesche nach fiktiven Welten, um die Welt der Vernunft erträglich zu machen.

 

Ausgangspunkt für das künstlerische Nachdenken über das Ausbrechen aus Welten der Vernunft und Unvernunft war Milo¹ Formans Kinofilm „Man on the Moon“ (Der Mondmann) über die Lebensgeschichte von Amerikas wohl seltsamstem Komiker Andy Kaufman, der im Leben und auf der Bühne stets das Gegenteil vom dem tat, was von ihm erwartet wurde. Sein Witz bestand darin, gar nicht lustig zu sein. Seine größte Qualität, sein Publikum so nachhaltig mit der Grenzenlosigkeit seiner Rollenspiele zu verwirren, führte schließlich dazu, dass es seinen Tod für seinen besten Witz hielt. „What is real? What‘s not? That‘s what I do in my act, test how other people deal with reality.“ so beschreibt Kaufman seine unablässigen Versuche, sich zur Welt, in der er lebte ins Verhältnis zu setzen. „World of Reason“ führt diese Gedanken fort und verortet sie auf der Bühne.

 

Wie „Der perfekte Mensch“ und „Lost“ ist auch Giesches neuste Arbeit von einer poetischen Bilderwelt geprägt. Visual Poems nennt Giesche seine bildstarken und wortkargen Abende, bei denen bewegtes Bild, Sound- und Lichteffekte mit schauspielerischem Agieren auf der Bühne einhergehen und dabei sinnliche Assoziationsräume eröffnen. „Für mich ist die Bühne ein Raum, in dem alles möglich ist“, sagt der 32-Jährige. So wird die Bühne (Nadia Fistarol) in „World of Reason“ zu einem Kunstraum, der für die Zuschauenden sinnlich erfahrbar ist. Neben dem Bühnenbild kommen auch der Einsatz von Musik (Lorin Strohm) und Video hinzu. So soll das Publikum auf die Reise in andere Welten, fern der Schwerkraft mitgenommen werden. Dabei spielen der Humor und damit auch der Recherche-Ausgangspunkt Andy Kaufman eine wichtige Rolle, denn dieser Humor ist es vielleicht, mit dem man der Welt der Vernunft entgegentreten und ihr gleichzeitig entfliehen kann.

 

Alexander Giesche schloss 2011 sein Studium am Institut für angewandte Theaterwissenschaft in Gießen ab. All seine Arbeiten vereint ein starke visuelle Ebene: Er versteht sein „Theater“ als ein Labor, das die Konventionen des Genres zu ändern versucht, zirkulierend zwischen Performance und bildender Kunst. 2012 bis 2014 war Alexander Giesche als Artist in Residence am Theater Bremen engagiert und entwickelte neben dem Format „Giesche trifft…“ seine Bühnenarbeiten „Der perfekte Mensch“ und „Lost“ frei nach Motiven der gleichnamigen Fernsehserie. Seine erste Arbeit am Theater Bremen „Der perfekte Mensch“ wurde diese Spielzeit zu dem renommierten Festival „Radikal jung“ in München eingeladen. Bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater Heute wurde Giesche 2014 als Nachwuchsregisseur des Jahres genannt. Seit 2012 ist Alexander Giesche Masterstudent bei DasArts in Amsterdam.

 

Regie und Video: Alexander Giesche

Bühne und Kostüme: Nadia Fistarol

Musik: Lorin Strohm

Dramaturgie: Regula Schröter

 

Mit: Nadine Geyersbach, Andy Zondag

 

Weitere Termine unter www.theaterbremen.de

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 16 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhina de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑