Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Premierendoppelwochenende: MEDEA² und MUTTER COURAGE im Theater OsnabrückPremierendoppelwochenende: MEDEA² und MUTTER COURAGE im Theater OsnabrückPremierendoppelwochenende...

Premierendoppelwochenende: MEDEA² und MUTTER COURAGE im Theater Osnabrück

17. und 8 Februar 2018

"Mutter Courage und ihre Kinder" on Bertolt Brecht, Musik von Paul Dessau. am Samstag, 17. Februar 2018, 19.30 Uhr, Theater am Domhof

und

"Medea² − dois mundos, uma narrao" (Uraufführung)

am Sonntag, 18. Februar, 19.30 Uhr, emma-theater.

 

Kann sich Geschichte wiederholen? Können wir auf die Lernfähigkeit des Menschen hoffen, wenn wir in die Zukunft blicken? Oder sind uns die Utopien ausgegangen, und die stärksten Sehnsüchte sind zurück in die Vergangenheit gerichtet?

400 Jahre nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, der für Bertolt Brecht als historische Folie diente, will die Inszenierung sein klassisches Lehrstück, das während der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges entstand, neu befragen. Die Titelheldin – ein ‚kleines Rädchen‘ im großen Kriegsgetriebe – schlägt sich als Marketenderin durch eine apokalyptischen Welt, um am Krieg zu verdienen und ihn unbeschadet zu überleben. Trotz aller Courage und Gewitztheit, die sie an den Tag legt, werden ihre Kinder vom Moloch Krieg verschlungen. Doch Mutter Courage macht unbelehrbar weiter.

Die Regisseurin Schirin Khodadadian ist dem Osnabrücker Publikum bereits durch ihre bildstarke Inszenierung von Bernada Albas Haus bekannt. Der geflüchtete syrische Schauspieler Ahmad Kiki, für diese Spielzeit Stipendiat am Theater Osnabrück, wird zum ersten Mal auf der großen Bühne stehen – und das in verschiedenen Rollen. Sein Stipendium fördert das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
 

  • Inszenierung Schirin Khodadadian
  • Bühne Carolin Mittler
  • Kostüme Charlotte Sonja Willi
  • Musikalische Leitung Michael Barfuß
  • Dramaturgie Sven Kleine


***

Auch die zweite Premiere handelt von einer starken Frauenfigur – Medea. Was hat diese fremde Frau, Exotin und scheinbare Bedrohung, den Menschen in Deutschland und Mosambik heute zu sagen? Was verraten diese Assoziationen über die Beziehung zwischen Europa und Afrika? Eine internationale Koproduktion erkundet dies mit einem gemischten Ensemble von professionellen Schauspieler*innen sowie Musikern aus Osnabrück und Maputo in Mosambik in der Inszenierung Medea²− dois Mundos, uma narrao.

Der Projektpartner, das Teatro Avenida aus Maputo − der Hauptstadt Mosambiks −, ist als erstes professionelles Theater des Landes gegründet worden. Es konnte sich so prominenter Unterstützung wie der des weltweit bekannten Autors Henning Mankell versichern. Den Leitenden Schauspielregisseur Dominique Schnizer und die Leiterin und Gründerin des Teatro Avenida, Manuela Soeiro, verbindet eine lange und intensive Arbeitsbeziehung, die sie in diesem Projekt weiterführen.

Grundlage der gemeinsamen Arbeit sind Texte, die im Laufe der langen Geschichte dieses Mythos dazu entstanden sind − von der mosambikanischen Autorin Paulina Chiziane, die bereits in der Vergangenheit mehrmals mit dem Teatro Avenida zusammenarbeitete, aber auch von europäischen Autor*innen wie Euripides oder Grillparzer. Ergänzt werden sie durch Recherchen zur Rolle und Erfahrungswelt von Frauen und zur Entwicklung der Frauenbewegung in den Gesellschaften in Deutschland und Mosambik − angefangen mit den ganz persönlichen Erfahrungen der beteiligten Künstler*innen.

Gefördert wird das Projekt durch das Goethe-Institut (Internationaler Koproduktionsfonds) und im Fonds TURN der Kulturstiftung des Bundes.
 

  • Inszenierung Dominique Schnizer
  • Ausstattung Christin Treunert
  • Künstlerische Projektleitung Mosambik,
  • Kostüme Maria Manuela de Lobão Soeiro
  • Musik Ernst Bechert, Celso Durão
  • Dramaturgie Jens Peters

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 16 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑