"Du (Norma)" von Philipp Löhle.
Am Anfang schuf Gott die Frau. Als »Hilfe« für den Mann. Ohne ihr die leiseste Erklärung
mitzugeben, was das alles soll und ohne sie ihre äußeren Umstände selbst wählen zu lassen. Und
so wird auch Norma in eine Familie hineingeboren, in die sie vielleicht gar nicht wollte, und in
einen Körper, der ihr meistens wehtut. Ihr Vater kann nicht so mit Mädchen. Die Jungs erklären
ihr, dass sie nicht mit einem Mädchen spielen können. Ihr Bruder bietet sie gegen eine Dose
Whiskey-Cola seinen Kumpels an.
Die Männer wollen alle immer nur das Eine. Ein ganz normales
Frauenleben nimmt seinen Lauf. Als Norma ganz unten ist, wird sie von einem älteren Herrn
gerettet, der sie zu seinem Projekt macht. Norma erfährt auch hier: Niemand kann aus seinem
Leben heraustreten …
Philipp Löhle hat mit seiner Norma eine Frauenfigur erschaffen, an deren Beispiel er zeigt, wie die
Konstruktion von Geschlecht in unserer Gesellschaft einen Lebensweg bestimmt. Du (Norma) ist
nach Du (Normen), 2013 am Nationaltheater Mannheim uraufgeführt, der zweite Teil von Löhles
»Dulogie«.
Inszenierung: Jan Philipp Gloger
Bühne: Prisca Baumann
Kostüme: Eva Martin
Musik: Kostia Rapoport
Dramaturgie: Ingoh Brux
Mit Hanna Müller, Sabine Fürst, Matthias Thömmes und Fabian Raabe
Weitere Vorstellungen am 13.11. um 18.30 Uhr sowie 25.11. um 19.30 Uhr
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Deutschsprachige Erstaufführung: "Pomona" von Alistair McDowall
Ollie sucht ihre verschwundene Zwillingsschwester. Wir folgen ihr in ein Bordell, aus dem bereits
mehrere Mädchen verschwunden sind, und in einen unterirdischen Raum, in dem albtraumhafte
Dinge vor sich zu gehen scheinen. Unterirdisch auch die Lagerhalle, wo Transporter geheime
Fracht anliefern. Sie befindet sich in Pomona, einer inselartigen Industriebrache im Herzen
Manchesters. Charlie ist Wachmann in Pomona und in seiner Freizeit leidenschaftlicher Dungeons
& Dragons-Rollenspiel-Erfinder und -Spieler. Und so ist er selbst Teil der Geschichte um Ollie und
ihre Schwester. Aber was ist Wirklichkeit und was ist erfunden? Und welche Horror-Phantasien
sind vielleicht doch real vorhandener Bestandteil unseres echten Lebens – mehr als wir
wahrhaben möchten?
Von Alistair McDowall, 1987 in Nordengland geboren, war am Nationaltheater bereits Brilliant
Adventures zu sehen.
Inszenierung: Robert Teufel
Ausstattung: Friederike Meisel
Dramaturgie: Katharina Parpart
Mit Anne-Marie Lux, Katharina Hauter, Ragna Pitoll, Carmen Witt, Reinhard Mahlberg, David
Müller und Julius Forster
Weitere Vorstellung am 15.11. um 20 Uhr