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Rheinisches Landestheater Neuss: Die ersten drei Premieren des neuen Teams

1. "Wie im Himmel" von Kay Pollak

PREMIERE 18. September 2009 | 20.00 Uhr | Schauspielhaus

 

2. "Die Verwirrungen des Zöglings Törless" von Robert Musil

PREMIERE 19. September 2009 | 20.00 Uhr | Schauspielhaus

 

3. "Alle Kühe fliegen hoch" von Eva Blum und Matthias Witting

PREMIERE 20. September 2009 | 11.00 Uhr | Studio

1. "Wie im Himmel" von Kay Pollak

 

Daniel Daréus, Stardirigent auf dem Höhepunkt seiner Karriere, bricht im Konzertsaal zusammen. Er steigt aus, sagt alles ab und fährt in sein Heimatdorf im Norden. Dort sucht er Stille, Erholung und einen neuen Sinn für sein Leben. Er bleibt nicht lange ungestört, denn der Pfarrer trägt ihm die Leitung des Kirchenchores an, der auf bescheidenem Niveau im Gemeindesaal probt. Zunächst zögernd, dann mit wachsender Begeisterung, widmet sich Daniel der Arbeit mit dem Laienensemble. Er sucht nach einem Klang, der aus dem Innersten des Menschen kommt. Durchkreuzt werden die Proben von Neid, Eifersucht und Ausgrenzung im 'Mikrokosmos Chor'. Der Traum vom großen gemeinsamen Erfolg spornt die Sänger an und schweißt sie wieder zusammen. Sehnsucht nach Glück, nach einem neuen Leben bricht aus ihnen heraus. Die Frauen verlieben sich der Reihe nach in Daniel, und auch er entdeckt seine Gefühle für Lena, die noch um eine alte Liebe trauert.

Als die Einladung zu einem europäischen Wettbewerb eintrifft, droht der Chor an inneren Spannungen beinahe zu zerbrechen…

 

Inszenierung Bettina Jahnke

Ausstattung Ivonne Theodora Storm

Musik Walter Kiesbauer

Dramaturgie Barbara Noth

Daniel Daréus Kaspar Küppers

Stig Stefan Diekmann

Holmfried Rainer Scharenberg

Conny Stefan Schleue

Arne Raik Singer

Tore Michael Großschädl

Lena Melanie Vollmer

Gabriella Katharina Dalichau

Inger Claudia Felix

Siv Linda Riebau

 

2. "Die Verwirrungen des Zöglings Törless" von Robert Musil

 

Im Internat treffen vier grundverschiedene Jungen aufeinander. Törleß, meist in seine Gedankenwelt versunken, sucht einen Weg im Leben und Antworten auf existentielle Fragen. Seine Introvertiertheit macht es ihm schwer, Anschluss zu finden, doch schließlich nehmen Beineberg und Reiting ihn in ihre Clique auf.

 

Reiting ist der Anführer der Klasse und herrscht gemeinsam mit Beineberg diktatorisch über seine Kameraden. Als er den charakterlich schwachen, aus ärmeren Verhältnissen stammenden Mitschüler Basini beim Diebstahl erwischt, beraten sie gemeinsam, wie mit dem Übeltäter zu verfahren sei. Zeigte man ihn beim Direktor an, hätte dies Basinis Rauswurf zur Folge. Törleß stimmt dafür, doch in Reiting und Beineberg erwachen andere Neigungen. Sie sehen die Chance, ihre niederen Instinkte und Machtgelüste auszuagieren. Basini wird nun zum willenlosen Sklaven seiner „Beschützer“. Auch Törleß lässt sich auf das Experiment ein, vom Wunsch getrieben, die inneren Beweggründe, „die Seele“ des Delinquenten zu begreifen. Er gerät immer tiefer in den Sog von Macht und Gewalt. Und was als harmloses Spiel begann, entwickelt sich rasch zu blutigem Ernst...

Zwei Täter, ein Opfer und ein Mitläufer: Birkmeirs brandaktuelle Bearbeitung des Romans untersucht die Auswirkungen gruppendynamischer Zwänge und zerstörerischer Machtspiele.

 

Robert Musil zeigt in seinem ersten Roman, dass die Einrichtung „Schule“ gesellschaftliche Abläufe im Kleinen widerspiegelt: der Einzelne fällt der Gruppe zum Opfer. Musil verarbeitete seine Erfahrungen als Kadett in einer österreichischen Militärerziehungsanstalt. Bekannt geworden ist er vor allem durch seinen Roman DER MANN OHNE EIGENSCHAFTEN.

DIE VERWIRRUNGEN DES ZÖGLINGS TÖRLESS, 1906 erschienen, blieb sein erfolgreichstes Werk und wurde mehrfach verfilmt.

 

Inszenierung Marc Lunghuß

Bühnenbild Martin Dolnik

Kostüme Grit Groß

Dramaturgie Alexandra Jacob

Törleß Henning Strübbe

Basini Roman Konieczny

Reiting André Felgenhauer

Beineberg Matthias Brüggenolte

 

3. "Alle Kühe fliegen hoch" von Eva Blum und Matthias Witting

 

Eine Kuh liegt auf der Wiese und verdaut ihr Futter, aber Vorder- und Hinterteil streiten sich ständig. Auf einmal verliebt sich der Hintern in einen Vogel, den das Vorderteil nicht ausstehen kann. Der Hintern möchte auch so schön fliegen können. Das Vorderteil dagegen hält überhaupt nichts von derartigen Träumen. Eine fliegende Kuh – allein die Vorstellung ist bescheuert! Kopf und Hintern geraten in Streit, und als der Hintern auch noch zu hopsen beginnt, um fliegen zu lernen, platzt dem Vorderteil endgültig der Kragen: Es trennt sich von seinem verliebten Gegenstück. Doch kann der eine Teil ohne den anderen glücklich werden?

 

Inszenierung Edda Klepp

Ausstattung Lea Tenbrock

Musik Robin Jurmann

Dramaturgie Stefanie Schnitzler

Vorderteil der Kuh Hergard Engert

Hinterteil der Kuh Christiane Nothofer

Vogel Emilia Haag

 

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