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„Rocco und seine Brüder“ nach dem gleichnamigen Film von Luchino Visconti, Deutsches Nationaltheater Weimar

Premiere am 22.10.2016 um 19.30 Uhr. -----

Wie eine gewaltige dramatische Oper entfaltet sich in dem Filmklassiker aus dem Jahr 1960 das Epos über Aufbruch, Ankunft und Scheitern der Familie Parondi an den Gegebenheiten einer für sie unüberschaubaren Wirklichkeit.

Rosaria Parondi ist mit ihren Söhnen in die norditalienische Großstadt Mailand gezogen. Dort glauben sie das zu finden, was es in ihrer Heimat im Süden nicht mehr gibt: Arbeit, Wohlstand und familiäres Glück. Doch der Traum von der besseren Zukunft stößt sich hart an der Realität und erwünscht sind die Neuankömmlinge schon gar nicht. Dennoch bemühen sie sich in dieser fremden Welt Fuß zu fassen. Die unterschiedlichen Vorstellungen der fünf Brüder an ihr neues Leben führen aber insbesondere zwischen Simone und Rocco zum Konflikt. Dieser kreist um die von beiden geliebte und begehrte Prostituierte Nadia, dem Inbegriff des verführerischen, abgründigen Großstadtlebens.

Mit „Rocco und seine Brüder“ steht die erste Schauspielpremiere im wiedereröffneten Großen Haus des DNT Weimar auf dem Programm. Der Theaterabend ist eine Koproduktion mit dem Musiktheater. Regie führt Christian Weise, der in Weimar 2014 bereits das Sommertheater-Spektakel "Reineke Fuchs" und 2015 die Revue „Wie werde ich reich und glücklich“ auf die Bühne gebracht hat.

Christian Weise verknüpft in seiner Bühnenadaption des Stoffs den Filmplot mit den realen Biografien der beteiligten Schauspieler und Sänger des Ensembles: Simone Müller, Dascha Trautwein, Larissa Krokhina, Fridolin Sandmeyer, Krunoslav Sebrek, Nahuel Häfliger, Thomas Kramer, Bernd Lange und Jaesig Lee. Gemeinsam mit ihnen agieren und singen die Damen des DNT-Opernchores.

Der Hauptanteil biografischer Erzählung des Abends liegt bei Oscar Olivo, einem in New York geborenen Schauspieler mit dominikanischen Wurzeln, der seine eigene Geschichte in den Kontext der Vorlage stellt. Aber auch die anderen Akteure denken über die Begriffe ‚Heimat‘ und ‚Familie‘ und ihre Bedeutung für das eigene Leben nach.

Zugleich interessiert das Regieteam die hohe Theatralität, mit der Visconti die exemplarische Geschichte in Bilder fasst. Ihre ästhetisch an das Kino der 60er Jahre angelehnte Inszenierung (Bühne: Martin Miotk, Kostüme: Andy Besuch, Video: Bahadir Hamdemir) bedient sich dabei nicht nur des Films selbst als Folie für die künstlerische Auseinandersetzung sondern geht auch assoziativ mit dem Genre der Oper um.

Die von Jens Dohle komponierte Musik wird von ihm selbst und einem Streichquintett der Staatskapelle Weimar gespielt.

Weitere Vorstellungen: 28., 30.10., 6., 20.11., 10., 27.12.2016, weitere in Planung

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