Die Fiktion von Robert Schindels Roman „Der Kalte“ erlaubt es, den geschichtsmächtigen Ereignissen hautnah auf den Leib zu rücken und sie bis in die Nerven der Beteiligten zu verfolgen. Der Kampf um den neuen Bundespräsidenten spiegelt sich im Kampf um das Antifaschismus-Denkmal und im Kampf um das Theaterstück über das Totschweigen der Vergangenheit.
Wir werden Zeugen der entscheidenden Auseinandersetzungen im Kanzleramt, in den Parteizentralen, im Burgtheater, in den Redaktionen und Hinterzimmern und der bis ins Private gehenden Erschütterung der Gesellschaft.
«Waldheim – schon vergessen? Robert Schindel erinnert uns daran, wie das Pferd eines Präsidentschaftskandidaten zum Pegasus der Aufklärung in Österreich wurde. Jetzt ist es im Theater Nestroyhof in Szene gesetzt. Wer sich erinnern mag, sollte hingehen. Denn so abgeklärt sind wir hoffentlich noch nicht, dass wir die Aufklärung als abgeschlossenes Kapitel im Buch der Geschichte ruhen lassen können.» (Robert Menasse)
«“Der Kalte“ von Robert Schindel zielt ins Epizentrum österreichischer Selbstvergessenheit. Er geht unseren waldheimatlichen Geschichtsmythen auf den Grund. Die szenische Lesung lässt einen den Roman neu erleben. Es ist beinah so, als wären Schindels Dialoge fürs Theater geschrieben worden. Vorgeführt wird, wie sehr dieses Stück moderner Literatur nicht bloß ein Text über heimische Vergangenheit, sondern über unsere gesellschaftliche Gegenwart ist.» (Doron Rabinovici)
«Vergessen ist keine Lösung […] Es ist kein Abend zum Wohlfühlen. Aber es ist ein gelungener und absolut sehenswerter, der die richtigen Fragen stellt. Sollte man gesehen haben.» (Der Standard)
«Insgesamt agieren sieben Schauspielerinnen und Schauspieler im stilisierten Caféhaus, […] Schindels Sittenbild einer Gesellschaft, die nur unter Zwang bereit ist, die Fehler ihrer Vergangenheit aufzuarbeiten […] überzeugt auch in der szenischen Leseanordnung von Krassnigg.» (European Cultural News)
Ensemble: Jan Cerha, Nikolaus Kinsky, Anna Maria Krassnigg, Ingrid Lang, Horst Schily, Martin Schwanda, Doina Weber
Dramaturgie & Texteinrichtung: Karl Baratta, Anna Maria Krassnigg
Regie: Anna Maria Krassnigg
Ausstattung: Lydia Hofmann
Vorverkauf: www.salon5.at
Reservierung: +43 676 5625502, willkommen@salon5.at
Kartenpreise: € 18,- Vorverkauf / € 20,- Abendkassa / € 2,50 U25-Ticket
U25-Tickets für Besucher/innen bis zum vollendeten 25. Lebensjahr. Weitere Ermäßigungen, salon5.card und salon5.abo siehe www.salon5.at/tickets.