Die einen feiern das Leben mit ebenso viel Hingabe wie die anderen daran leiden. Stillstand im Exzess bis in alle Ewigkeit.
Doch dann wird nach einem Sturm Viola an Land gespült und weckt Illyrien aus seinem Dornröschenschlaf. Während ihr Zwillingsbruder in den Fluten verschollen ist, entledigt sie sich nicht nur ihrer Kleider, sondern auch ihrer Identität: In Männerkleidern tritt sie als Cesario in den Dienst Orsinos, der sie sofort als Liebesboten zu Olivia schickt. Und schon ist nichts mehr, wie es war: Olivia verliebt sich auf der Stelle in Cesario, doch der ist nicht der Mann für den sie ihn hält und außerdem längst in Orsino verliebt, der nicht ahnt, dass hinter Cesario eine Frau steckt. „Ich bin nicht, was ich bin“, erkennt Viola, während Liebesrausch und Geschlechterverwirrung in Shakespeares komischster und zugleich melancholischster Komödie immer zweideutiger werden.
Inszenierung: David Bösch / Bühne: Patricia Talacko, Dirk Thiele / Kostüme: Meentje Nielsen / Musik: Karsten Riedel / Dramaturgie: Thomas Laue
Mit: Therese Dörr, Lukas Graser, Fritz Fenne, Günter Franzmeier, Sarah Viktoria Frick, Raiko Küster, Holger Kunkel, Nicola Mastroberardino, Kristina Peters, Roland Riebeling
19., 31. Oktober 2008, Grillo