Eine „Urenkelin der Nihilisten“, so versteht sie sich selbst. In einer Welt der moralischen Orientierungslosigkeit und ohne erkennbare Ideale sucht sie nach existenzieller Bedeutung. Endlich findet sie in ihrem neuen Mitschüler Alev einen ebenbürtigen Partner, hochintelligent, jedoch mit der „Kälte und Härte eines Wahnsinnigen“. Tiefer und tiefer geraten sie in den Strudel ihrer Obsessionen und treiben mit ihrem Lehrer Smutek ein perfides Spiel, das schließlich in brutalem Ernst mündet. „Wenn das alles ein Spiel ist, sind wir verloren. Wenn nicht – erst recht.“ Geht es um nichts als „die Befriedigung des Spieltriebs“ oder bleibt immer ein Rest Sehnsucht nach Utopie? Ada und Alev stellen ihre eigenen Regeln auf, in der „das Spiel als letzte uns verbliebene Seinsform“ im Mikrokosmos ausgeschöpft wird.
Juli Zeh, 1974 in Bonn geboren, studiert Jura in Passau, zugleich Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sie wurde für ihre Bücher vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Bücherpreis, dem Hölderlin-Förderpreis und dem Kölner „Jürgen Bansemer & Ute Nyssen Dramatiker Preis“ 2008. Sie lebt und arbeitet als Autorin und freie Journalistin in Leipzig und promoviert in Völkerrecht.
Jette Steckel wird 1982 in Berlin geboren. Sie schließt ihr Studium der Schauspieltheaterregie in Hamburg im März 2007 ab. Bereits vor und während ihres Studiums erarbeitet sie mehrere erfolgreiche Inszenierungen an verschiedenen Theatern: 2006 bringt sie am Thalia Theater „Nachtblind“ von Darja Stocker zur Uraufführung, eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt 2007 und zu den Mühlheimer Theatertagen 2007. Von „Theater heute“ wird sie zur Nachwuchsregisseurin 2007 gekürt. 2008 erhält sie den Gertrud-Eysoldt-Preis für junge Regisseure. Jette Steckel realisiert nach Dea Lohers „Fremdes Haus“ mit „Spieltrieb“ ihre zweite Inszenierung am Schauspiel Köln.
Regie Jette Steckel,
Bühne Florian Lösche,
Kostüme Bianca Tetzel,
Musik Mark Badur,
Sascha Höhn,
Video Alexander Bunge,
Dramaturgie Sybille Meier
Es spielen Susanne Barth, Anna Blomeier, Simon Eckert, Andreas Grötzinger, Anja Herden, Carlo Ljubek, Michael Weber
Weitere Vorstellungen am 11., 13., 23., 24. und 27. April 2009 um jeweils 19.30 Uhr in der Halle Kalk