Fluchtwege, Brandschutztüren, schmutzige Küchen und zähe Schnitzel sind ihre Domäne. Täglich wechseln die Herren mehrfach die Orte und
Etablissements, immer unterwegs, immer allein zu zwein. Dabei bilden der
grantige Bösel und der akkurate Fellner eine seltsame Zweckgemeinschaft –
denn eigentlich kann der stille Bösel mit dem ewig plappernden Klugscheißer Fellner so gar nichts anfangen. Und Fellner wiederum, der gerne
Trivial-Pursuit-Karten liest, schaut ein wenig angewidert auf den primitiven
Bösel herab, mit dem er ein Berufsschicksal teilt. Doch wie das so ist in
einem Roaddrama – die Straße verbindet. Die Ablehnung, die die beiden
eigentlich füreinander empfinden, wandelt sich im Laufe ihrer traurigen Tour
durch drittklassige Gastronomien zu einer ausgewachsenen Männerfreundschaft.
Die auch Bestand hat und noch wächst, als die Komödie plötzlich kippt und
das Schicksal die neuen Freunde mit Unglück überhäuft. Bösel und Fellner
haben einander entdeckt und lassen sich nicht mehr los – zwei rührende,
traurige, vergebliche Menschen, die zu zweit der Tristesse ihres Alltags,
der Entfremdung von ihren Frauen und einem ungerechten Gott trotzen.
Die hochkomische und tieftraurige Verfilmung des Stoffes mit Josef Hader und
Alfred Dorfer als Bösel und Fellner zählt zu den erfolgreichsten Filmen
Österreichs. Auf der Bühne wird »Indien« inszeniert von Marlon Metzen, der
in der vergangenen Saison gemeinsam mit Franz Wittenbrink bei »Hallo
Deutschland« im Schauspielhaus Regie führte. Für »Indien« verwandelt sich
die Bühne des Ballhof eins in eine Kneipe. Und Sie sitzen mittendrin.
Herzlich willkommen!
Mit Moritz Dürr, Marcel Metten und Christian Feist
Regie Marlon Metzen ·
Bühne Meike Stölting ·
Kostüme Dagmar Bald
Dramaturgie Robert Koall