In Coby County genießt man das Leben. Alle sind glücklich, jugendlich und wohlhabend. Wenn Wim sich nicht mit seiner langjährigen Freundin Carla trifft, ist er mit seinem besten Freund Wesley unterwegs. Doch es dauert nicht lange bis Carla und Wesley aus diesem etwas zu schön gewordenen Kosmos ausbrechen. Carla verliebt sich in einen anderen und Wesley geht auf eine lange Reise, von der er verändert zurückkehrt. Aber nicht nur in Wims Privatleben geraten die Dinge ins Wanken. Die schönen Tage in Coby County könnten gezählt sein: Eine Hochbahn verunglückt, Villen gehen in Flammen auf, der langjährige Bürgermeister wird nicht wiedergewählt und ein Jahrhundertsturm kündigt sich an.
Leif Randts Roman erzählt von einer Gefahr, die in dieser heilen Welt selbst liegt. Niemand muss sich für etwas anstrengen. Man fühlt nicht mehr, denn man weiß, was man fühlen sollte, man lebt nicht mehr, man konsumiert. Doch wie hoch ist der Preis für dieses ungetrübte Dasein? Was heißt der Verzicht auf Empathie, Leidenschaft und einem Verlangen nach mehr, das es nicht mehr gibt, weil man bereits alles weiß, kennt, besitzt? Randt schreibt über unsere gesellschaftliche Gegenwart, die nicht von existentieller Not bedroht ist, sondern von einem ideellen Mangel.
Nach der Inszenierung von „Rohstoff“ (nach dem gleichnamigen Roman von Jörg Fauser, Premiere 15.4.2011 im Gorki Studio) stellt sich das Regieteam David Czesienski und Robert Hartmann erneut am Maxim Gorki Theater vor.
Leif Randt, 1983 in Frankfurt am Main geboren, studierte in Gießen, London und Hildesheim. 2010 erschien sein Debütroman Leuchtspielhaus (BvT). Leif Randt wurde ausgezeichnet als KulturSPIEGEL-Nachwuchsautor des Jahres und erhielt den Nicolas-Born-Debütpreis sowie den MDR-Literaturpreis.
Bühnenfassung von David Czesienski, Robert Hartmann und Rebecca Lang
Mit Gina Henkel, Florian Hein, Moritz Schulze, Tim Tonndorf
Regie David Czesienski und Robert Hartmann,
Bühne Anna Bergemann,
Kostüme Lucie Hannequin,
Musik Florian Hein,
Dramaturgie Rebecca Lang
Diplominszenierung in Koproduktion mit der HfS „Ernst Busch“ und Prinzip Gonzo
Nächste Termine am 26.4. und 6.5.2012
Weitere Informationen: www.prinzip-gonzo.de