Während Odysseus nach dem Krieg im fernen Troja versucht, nach Griechenland / Europa und damit in die Heimat zurückzukehren, macht Perikızı sich von ihrer Heimat außerhalb Europas auf den Weg nach Europa, das für sie ein Ort der Fremde ist. Perikızı bricht mit einem Traum auf in die vermeintliche Freiheit. Je weiter sie reist, desto näher kommt sie allerdings dem Trauma ihrer Heimat. Homers Text, einer der ältesten Texte der abendländischen Dichtung, wird damit zu einer umgedrehten Aufklärung. Mit Homers Erzählung geht in Özdamars Stück, das selbst märchenhaft und voller Fabelwesen ist, ein Prozess der Selbsterkenntnis einher, dessen Fluchtpunkt nicht Europa ist, sondern jene für uns fremde Heimat, die hinter Europas Grenzen liegt.
Özdamars Blick zielt im Kontext einer „Odyssee Europa“ auf jenen blinden Punkt, der in der Konstruktion Europas ihre Grenze, ihr Außerhalb, ihre Wunde bezeichnet, aber auch die Chance einer anderen Aufklärung in Aussicht stellt. Wie kann für Perikızı am Endpunkt ihrer Reise die Rückkehr in ihre Heimat aussehen? Wie verläuft die Odyssee rückwärts: zurück in die Türkei? Und was ist Europa, von dieser Perspektive aus betrachtet?
Odyssee Europa ist eine gemeinsames Projekt von: Schauspielhaus Bochum, Schauspiel Dortmund, Schauspiel Essen, Schlosstheater Moers, Theater an der Ruhr Mülheim, Theater Oberhausen und RUHR.2010 zur Kulturhauptstadt Europas 2010 - www.odyssee-europa.de.
Ulrich Greb
Birgit Angele
Kostüme
Elisabeth Strauß
Dramaturgie
Erpho Bell, Fabian Lettow
Schauspielensemble
Magdalene Artelt, Patrick Dollas, Matthias Heße, Katja Stockhausen, Holger Stolz, Frank Wickermann
Video
Ruzbeh Sadeghi
Musik
Nurettin Tubay, Mehmet Gümüştekin
Spielstätte:
Theaterhalle
Termine:
28.02.2010 11:00 Uhr
28.02.2010 14:00 Uhr
07.03.2010 11:00 Uhr
07.03.2010 14:00 Uhr
14.03.2010 11:00 Uhr
14.03.2010 14:00 Uhr
03.04.2010 11:00 Uhr
03.04.2010 14:00 Uhr
23.05.2010 11:00 Uhr
23.05.2010 14:00 Uhr