Die beiden sprechen von einem wichtigen Abend, für den sie alles vorbereiten müssen. Hören tut der Zuschauer das sehr wohl, bloß sehen tut er nichts. Da, mit einem Schlag wird es hell. Doch die beiden auf der Bühne bewegen sich auf einmal unsicher und tastend vorwärts - verkehrte Welt bei der Schwarzen Komödie, denn der Zuschauer sieht nur, was sich scheinbar in der Dunkelheit abspielt.
Brindsley und Carol haben wahrhaft einen aufregenden Abend vor sich. Brindsley, seines Zeichens ein armer bildender Künstler, erwartet einen russischen Millionär, der sich für seine Arbeiten interessiert. Seine Verlobte Carol hat zu diesem Anlass ihren Vater eingeladen, in der Hoffnung, dass dieser der Vermählung mit einem Künstler eher zustimmt, wenn er sieht, dass ein wichtiger Sammler eine seiner Arbeiten kauft. Und da sie bei Daddy einen guten Eindruck machen möchte, hat sie Brindsley überredet, seine eigenen schäbigen Möbel gegen die edlen Antiquitäten seines Nachbarn auszutauschen, der praktischerweise weggefahren ist. Alles gut organisiert. Aber dann kommt natürlich alles anders als geplant: Ein Stromausfall sorgt für leichte Panik bei der älteren Nachbarin Miss Furnival und dafür, dass für die Zuschauer auf der Bühne alles hell wird; der Nachbar mit den schönen Antiquitäten kommt frühzeitig zurück (ein Glück, dass es dunkel ist), Carols Vater erweist sich als wahres Ungeheuer, Brindleys ehemalige Freundin taucht unerwartet auf, nur der Millionär verspätet sich. Oder ist er etwa schon längst da?
Der Clou des Abends, dass der Zuschauer sieht, was in der Dunkelheit passiert, sorgt für puren Komödienspaß und bietet für die Schauspieler jede Menge Spielmöglichkeiten, denn was tut man nicht alles, wenn man sich unbeobachtet glaubt?
Peter Shaffer, der Altmeister des britischen Humors hat mit der Schwarzen Komödie eine der erfolgreichsten britischen Komödien überhaupt geschrieben. Vielen Zuschauern ist der Autor auch durch sein Stück Amaedus bekannt, das von Milos Forman verfilmt wurde.
Regie: Johannes Gabl
Bühne und Kostüme: Marie-Luise Lichtenthal
Mit: Peter Bocek, Burghard Braun, Ingrid Lang, Franz Nagel, Martin Rother, Kathrin Schwaderer, Barbara Sonntagbauer
Weitere Aufführungen: Mi 3. (Freinacht), Do 4., So 28., Di 30., Mi 31. Dezember, Fr 2., Sa 3. Jänner (letzte Vorstellung), jeweils 20.00 Uhr, Theater am Kornmarkt.