Seit Jahren werden Stücke von Elfriede Jelinek in unterschiedlichsten Regiedeutungen am Schauspielhaus Zürich aufgeführt. Ihr neues Drama „Am Königsweg“, das gerade erst für den Mülheimer Dramatikerpreis 2018 nominiert wurde und das in der Regie von Stefan Pucher im Pfauen zu sehen sein wird, behandelt den Ödipus-Mythos, den Jelinek mit der Persona Donald Trumps paraphrasiert, konterkariert und ironisiert: Der „König“, der seine Vormachtstellung den Tätigkeiten als Immobilienhändler verdankt, im Kontext eines Weltsystems, dessen Macht- und Besitzverhältnisse auf Kredit und Schulden beruhen. Auf der Bühne werden dabei – neben den Live-Musikerinnen Becky Lee Walters und Réka Csiszér – die Schauspielerinnen Henrike Johanna Jörissen, Isabelle Menke, Elisa Plüss, Miriam Maertens, Julia Kreusch und Sandra Gerling stehen.
Elfriede Jelinek ist die bedeutendste und erfolgreichste deutschsprachige Dramatikerin der Gegenwart. Seit Jahren werden ihre Stücke in unterschiedlichsten Regiedeutungen am Schauspielhaus Zürich aufgeführt.
In der vorletzten Spielzeit inszenierte Barbara Frey das Flüchtlingsdrama „Die Schutzbefohlenen“ gemeinsam mit fünf weiteren Zürcher Theatern. Ausserdem liefen „Macht nichts“, „In den Alpen“, „FaustIn and out“ und „Über Tiere“ sowie „Rechnitz (Der Würgeengel)“, das nach wie vor im Spielplan ist.
Stefan Pucher, 1965 in Giessen geboren, studierte Theaterwissenschaft und Amerikanistik in Frankfurt. Er erarbeitete verschiedene Performance- Projekte, so am TAT in Frankfurt am Main und mit der britischdeutschen Gruppe „Gob Squad“. Pucher inszenierte u.a. am Theater Basel, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, an der Volksbühne Berlin, den Münchner Kammerspielen und am Schauspielhaus Zürich, wo er von 2000 bis 2004 Hausregisseur war. Seine in dieser Ära entstandenen Inszenierungen von Tschechows „Drei Schwestern“, Shakespeares „Richard III.“ und Max Frischs „Homo Faber“ wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen, ebenso seine Inszenierung von William Shakespeares „Der Sturm“ an den Münchner Kammerspielen (2008) und seine Zürcher Arbeiten „Tod eines Handlungsreisenden“ (Spielzeit 2010/11) und „Ein Volksfeind“ (2015/16). Letztere wurde 2016 zudem zum 3. Schweizer Theatertreffen in Genf eingeladen. Neben dem „Volksfeind“ inszenierte Stefan Pucher am Schauspielhaus Zürich zuletzt Georg Büchners „Woyzeck“, Sartres „Die schmutzigen Hände“ und die „Antigone“ nach Sophokles in einer Bearbeitung von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel.
AM KÖNIGSWEG
von Elfriede Jelinek
Regie Stefan Pucher
Bühne Barbara Ehnes
Kostüme Annabelle Witt
Musik Christopher Uhe
Video Chris Kondek
Videomitarbeit Ruth Stofer
Licht Frank Bittermann
Dramaturgie Andreas Karlaganis
Mit:
Sandra Gerling
Henrike Johanna Jörissen
Isabelle Menke
Elisa Plüss
Miriam Maertens
Julia Kreusch
Live-Musik:
Becky Lee Walters
Réka Csiszér
Weitere Vorstellungen im Pfauen
12./ 16./ 28. März, jeweils 20 Uhr
18. März, 19 Uhr
13./ 19./ 23./ 26. April, jeweils 20 Uhr
Weitere Vorstellungen im Mai und Juni sind in Planung.
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Mehr als Zuschauen
Rahmenprogramm zu „Am Königsweg“
Backstage-Pass
Wir laden Menschen, die sich politisch engagieren, ein, Mitarbeitende des Theaters an ihren Arbeitsplätzen zu treffen und die Vorstellung zu besuchen.
12. März 2018, 18:00, Eintritt frei
Leitung Anne Britting, Theaterpädagogin
Anmeldung unter mehralszuschauen@schauspielhaus.ch Theater Campus: Workshop – Vorstellung – Kantine
Studierende probieren gemeinsam Theaterübungen aus, schauen „Am Königsweg“ und treffen danach KünstlerInnen in der Kantine.
16. März 2018, ab 17:00, Eintritt frei zum Workshop & Kantinenbesuch
Leitung Anne Britting, Theaterpädagogin
Anmeldung unter theatercampus@schauspielhaus.ch
Theater im Gespräch
Moderierte Gesprächsrunde zu „Am Königsweg“ & „Zur schönen Aussicht“ um eigene Beobachtungen auszutauschen, Inszenierungsansätze zu vergleichen und Fragen zu stellen.
27. März 2018, Treffpunkt Schiffbau/Foyer, 19:00–20:30, Eintritt frei
Leitung Petra Fischer, Dramaturgin
Einführung Spezial
Kulturwissenschaftlerin Prof. Elisabeth Bronfen im Gespräch mit dem Dramaturgen Andreas Karlaganis
Einführung Spezial 19. April, Pfauen/Foyer, 19:00, Eintritt frei