Lottamädchen und ihr Bruder Prinz Neumann haben einen sprechenden Hund gefunden. Dass sie ihn behalten wollen, darf niemand wissen. Deshalb versorgen sie ihn im Schuppen mit Leberwurstbroten, Mandelkuchen, Hähnchenhaut und allem, was das Hundeherz begehrt. So ein Zuhause hat sich der Hund schon lange gewünscht. Als Gegenleistung für Streicheleinheiten und Sicherheit beginnt er, den Kindern die Geschichte vom grossen Erfinder G. Ott und Lobkowitz, seinem besten Freund, zu erzählen.
„Wir müssen es teilen, das Glück. Das Leben, das Licht, die Freude, den Frieden, das müssen wir teilen“, sagt G. Ott, nachdem er Tiere, Pflanzen, Himmel und Erde erfunden hatte. Bei all diesen Schöpfungen war sein Freund Lobkowitz der, der ihn immer wieder inspirierte und es hätte kein Licht gegeben, wenn er sich nicht das Gegenteil zur Finsternis gewünscht hätte. Doch beim Schaffen der Abbilder zerbricht diese innige Freundschaft. Denn sie geraten nicht so wie gewünscht. Sie werden aus dem paradiesischen Garten vertrieben und Lobkowitz mit ihnen. Er soll sie „lenken und leiten und lehren“. Damit bleibt Gustav Ott allein zurück. Eine Geschichte vom Suchen und Finden, vom Erfinden und Zerstören, von Freundschaft, Verrat und Unterwegssein.
Der Regisseur Philippe Besson und die Dramaturgin Petra Fischer haben im steten Austausch mit Jutta Richter aus deren erfolgreichem Kinderbuch ein Theaterstück für Kinder ab 9 Jahren verfasst. Philippe Besson, der in der vergangenen Spielzeit das Familienstück „Dornröschen oder das Märchen vom Erwachen“ im Pfauen inszeniert hat, arbeitet erstmals in der Matchbox. Das Bühnenbild und die Kostüme hat Karoline Young („Stones“ und „Weit ist der Weg“) entworfen. Für die Musik zeichnet Nicolas Dauwalder verantwortlich.
Neben dem Ensemblemitglied Fabian Müller (Prinz Neumann) spielen Judith Cuénod (Lottamädchen), die letzte Spielzeit als Dornröschen zu sehen war, Oliver Krättli (G.Ott/Hund) und Peter Zimmermann (Lobkowitz). Letztere sind zum ersten Mal am Jungen Schauspielhaus tätig.
Jutta Richter, 1955 in Westfalen geboren, veröffentlichte bereits als Schülerin ihr erstes Buch. Sie studierte katholische Theologie, Germanistik und Publizistik in Münster und lebt heute als freiberufliche Autorin auf Schloss Westerwinkel im Münsterland. Für ihr umfangreiches kinder- und jugendliterarisches
Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2001 und dem Hermann-Hesse-Stipendium für ihr Gesamtwerk. 2012 ist sie ausserdem erneut für den Astrid Lindgren Memorial Award, den weltweit bedeutendsten Kinder- und Jugendbuchpreis, nominiert. Mit „Der Hund mit dem gelben Herzen oder Die Geschichte vom Gegenteil“ gelang Jutta Richter der literarische Durchbruch, wurde damit für den internationalen UNESCO-Preis nominiert und gewann 2000 den Rattenfänger-Literaturpreis der Stadt Hameln.
Philippe Besson stammt aus einer Theaterfamilie und wurde 1962 in Berlin geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Matrosen der Binnenschifffahrt bevor er 1986 seine Theaterlaufbahn als Regieassistent am Schauspielhaus Zürich begann. Er war Oberspielleiter am Ulmer Theater, arbeitete als freier Regisseur, bis er von 1999 bis 2007 die Leitung der Kinder- und Jugendtheatersparte am Hans Otto Theater in Potsdam übernahm. Seine Inszenierung „Wir alle für immer zusammen” wurde für den Deutschen Kindertheaterpreis 2008 und den Theaterpreis „Der Faust“ 2007 nominiert. Am Schauspielhaus Zürich inszenierte er 1998 im Keller eine eigene „Pinocchio“-Fassung und 2010 „Dornröschen oder Das Märchen vom Erwachen“ auf der Pfauen-Bühne.
Regie Philippe Besson,
Bühne und Kostüme Karoline Young,
Musik Nicolas Dauwalder,
Dramaturgie Petra Fischer, Theaterpädagogik Caroline Ringeisen
Mit Judith Cuénod, Oliver Krättli, Fabian Müller und Peter Zimmermann
Für alle ab 9 Jahren
Weitere Vorstellungen: 26.2. (15 Uhr) 7., 16., 17.3. (jeweils 19 Uhr) 8.,
12., 13., 15.3. (jeweils 14 Uhr), 9., 14.3. (jeweils 10 Uhr) und am 10.3. (18
Uhr).
Infos/Ticketreservation: 044 258 77 77
www.junges.schauspielhaus.ch