Umzugsvorbereitungen bringen in Clara eine Lawine ins Rollen. Sie durchlebt Vergangenes neu, versucht Geschehenes einzuordnen stets begleitet von der Musik ihres Ehemannes Robert. Seine Lieder bringen Saiten in ihr zum Schwingen, lösen "die Erinnerung" aus.
In diesem Fall eine besonders penetrante, und es scheint, also ob die Muse Calliope, von Hause aus zuständig für schönen Gesang und heldenhafte Poesie, von ihrer Mutter, der Erinnerung selbst, beauftragt worden wäre, das Andenken Robert Schumanns zu bewahren. Und zwar so schillernd wie möglich: Ohne Rücksicht auf Realitäten malt sie - auch mit Hilfe von Roberts op. 42 "Frauenliebe und -leben" - ein verklärtes Bild des Komponisten. Sie möchte sein Bildnis, von dem Clara sich eigentlich gerne distanzieren will, in Claras Umzugsgepäck schmuggeln. Doch Clara ist nicht in der Stimmung für Halbwahrheiten. Für sie ist es Zeit auszusortieren, Ballast abzuwerfen, ihr eigenes Bild von Robert zu finden. Und von sich.
Tonangebend, gleichsam stimmungsweisend werden die beiden Figuren von Roberts Musik geführt. "Sein Bildnis wunderselig" ist vielmehr ein innerer Dialog Clara Schumanns mit sich selbst bzw. mit ihrer Erinnerung als ein reiner Liederabend. Aus diesem Grund wird von einer Programmabfolge im herkömmlichen Sinne abgesehen. "Prima le parole, poi la musica" heißt mithin auch das Motto: Einige Lieder werden nur angespielt, andere abgebrochen, ganz wie es Clara in den Sinn kommt. Die von Marian Lux komponierte bzw. arrangierte Szenenmusik folgt stets Schumannschem Vorbild und wirkt als dramaturgisches Element.
2010, zur Feier des 200. Geburtstags Robert Schumanns, der am 8. Juni 1810 in Zwickau zur Welt gekommen ist, wird weltweit ein besonderer Fokus auf den Komponisten und seine Musik gerichtet.
Mit „Sein Bildnis Wunderselig“ würdigt das Renaissance-Theater Berlin diesen großartigen Künstler.
mit
Nadine Schori, Esther Puzak/ Nina Omilian
Regie Nadine Schori
Musik Marian Lux (Klavier)
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Das Getränkebuffet ist vor der Vorstellung und in der Pause geöffnet.