Sein Stück „Sheroes“, das er in der Residenz entwickelt, nimmt das gestiegene Interesse an starken Frauenfiguren zum Anlass, um unser Verhältnis zum Heroismus zu hinterfragen. Der Umstand, dass zahlreiche Filme wie „Ocean's Eleven“ oder „Ghostbusters“ nun ihr „female remake“ bekommen, ändert nichts an der Tatsache, dass für Heldinnen oder Heroinen geschlechtsspezifische Stereotype reserviert sind. Die Heldinnen des Alltags, wie sie auch Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Weihnachtsansprache adressiert hat, sind die Krankenschwestern oder die Trümmerfrauen. Ihre Stärke liegt im Aufopfern für andere und weniger im heroischen Überwinden von Widerständen. In unserem kulturellen Gedächtnis überwiegen eindeutig Idole wie Mutter Teresa, denn wer kennt schon eine Generalin?
Demgegenüber stehen die „Sheroes“, die bereits im Namen die männlich geprägte Konstruktion von Helden, Heroen bzw. He–roes aufdecken. Eine Shero wäre also eine Figur, die auch das Ende des Heroismus, wie wir ihn kennen, bedeutet. Wie wäre eine Welt zu denken, die ohne maskulinen Heroismus auskommt?
Das Stück begibt sich auf die Suche nach möglichen Sheroes und versucht spielerisch herauszufinden, welche Eigenschaften man dafür haben müsste. Die sechs Darstellerinnen befragen die alten Vorstellungen, die für weiblichen Heldenmut reserviert waren und versuchen von dort aus neue zu entwickeln.
Konzept, Choreografie: Christoph Winkler
Von und mit: Lois Alexander, Dagmar Dachauer, Tamar Grosz, Sophie Lèbre, Judith Nagel, Teresa Zschernig
Ausstattung: Valentina Primavera
Produktionsdramaturgie: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
Ein Projekt von Christoph Winkler und ehrliche arbeit – freies Kulturbüro. Koproduziert vom Schauspiel Leipzig und Ballhaus Ost Berlin. Gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten.
Fr,
03. Februar 20:00 Residenz
Sa,
04. Februar 20:00 Residenz
Do,
09. Februar 20:00 Residenz
Fr,
10. Februar 20:00 Residenz
Sa,
11. Februar 20:00 Residenz