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SOLI DEO GLORIA – Braunschweig Festival 2013

31. Mai bis 18. Juni 2013. -----

 

"Eine Zauberflöte" in der Regie von Peter Brook eröffnet am 31. Mai 2013 SOLI DEO GLORIA - Braunschweig Festival. Einmalige Musikprogramme und internationale Musiker prägen auch 2013 vom die dramaturgische Ausrichtung des Festivals in acht Konzerten und Opernaufführungen und sieben historischen Veranstaltungsräumlichkeiten im Braunschweiger Land.

Musik von Bach bis zu Komponisten des 20. Jahrhunderts wird in szenischen Opernaufführungen, Sinfonie- und Kammermusikkonzerten und Klavier-Recitals zu hören sein. Zwei ungleiche Paare prägen das Programm 2013 – Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart auf der einen Seite, Richard Wagner und Igor Strawinsky auf der anderen – zwei Gegensätze, die in sich wiederum Gegensätze bilden. Somit beschwört das Programm spannende, aber auch problematische Epochen. Eine Fortsetzung der erfolgreichen Reihe "Musik und bildende Kunst" im Kontext mit Johann Sebastian Bach wird es auch 2013 mit international namhaften Künstlern aus den Genres Musik und Kunst geben.

 

Peter Brook und seine "Zauberflöte"

Mit Mozart und einem der renommiertesten Regisseure wird der Festivalreigen 2013 im neu restaurierten und renovierten Wolfenbütteler Lessing-Theater eröffnet. Der englische Meister-Regisseur und für viele Jahre Leiter des legendären Théâtre des Bouffes du Nord in Paris, Peter Brook, wird eine individuelle Sicht auf Mozarts "Die Zauberflöte" präsentieren, die er 2010 zum Pariser-Abschied inszeniert hat. Ihm genügen sieben Sänger, ein Klavier und zwei Schauspieler. Das Bühnenbild ist so minimalistisch wie möglich gehalten: nur Bambusstangen, die den Raum gliedern und je nach Situation Kerkermauern, Tore, Gestrüpp oder Galgenbaum darstellen. Fantasievolle Theaterkunst, die dem Publikum viel Raum für eigene Interpretationen lässt. Folgerichtig heißt sie bei ihm "Eine Zauberflöte". Brooks magisches-spartanisches Theater der Bilder, Farben und Stimmungen wird gleich zweimal am 31. Mai und 1. Juni 2013 auf der Bühne des Lessing-Theaters Wolfenbüttel gegeben. 2011 wurde diese "Zauberflöte", die in Norddeutschland 2013 nur bei Soli Deo Gloria zu erleben ist, mit dem "Molière", Frankreichs bedeutendstem Theaterpreis, in der Kategorie beste Musiktheater-Produktion ausgezeichnet.

 

Russische Klaviertradition mit vier Pianisten

Soli Deo Gloria 2013 präsentiert russische Klaviertradition mehrerer Generationen. Den Anfang macht Konstantin Lifschitz, der für seine Bach-Interpretationen international gefeiert wurde. Am 2. Juni 2013 wird er im Bisdorfer Schafstall "Die Kunst der Fuge" von Johann Sebastian Bach vortragen. In diesem Konzert gehen Musik von Bach und moderne Kunst eine Symbiose ein. Konstantin Lifschitz nimmt Bachs "Kunst der Fuge" ganz intim. Die Vertrautheit, die er mit dem bachschen Material offenbart ist kennzeichnend für sein Spiel. Bach ist der wichtigste musikalische Wegbegleiter des 1976 in Russland geborenen Pianisten und Professors für Klavier an der Musikhochschule Zürich. Und dazu gesellt sich moderne Kunst des Konzeptkünstlers Andreas Slominski, der schon viele renommierte Auszeichnungen für seine Arbeiten erhielt. In seinen zahlreichen Ausstellungen finden sich Fahrräder, Windmühlen und gefundene Gegenstände und Materialien, die der Alltagswelt entnommen sind. Einfache, geläufige Handlungen werden durch ihn dekonstruiert und einer neuen Betrachtung zugeführt. So wird er zu Bachs "Kunst der Fuge" drei Dachbinder-Installationen schaffen, die das Publikum beim Musikhören betrachten und seiner Fantasie freien Lauf lassen kann.

 

Es folgt am 5. Juni 2013 im Braunschweiger Altstadtrathaus das Klavierduo Evgeni Koroliov und Ljupka Hadzigeorgieva mit einem Konzert unter dem Motto "Musik einer Zeitenwende – das Jahr 1913". Es ist ein Beitrag des Festivals zum Kulturprojekt der Stadt Braunschweig "1913 – zwischen Monarchie und Moderne", das reichs- und landespolitische Bedeutung der Welfen/Hohenzollern-Hochzeit, nämlich des welfischen Thronprätendenten Ernst August von Hannover mit der Kaisertochter Victoria Luise von Preußen, im Kontext der Zeit präsentieren wird. Auf dem Programm steht virtuoseste Klavierliteratur aus dem Jahr 1913 von Prokofjew, "Sarkasmen", Debussy, "Preludes" und Strawinsky, "Le sacre du printemps" (Uraufführung: 29. Mai 1913) in der Fassung des Komponisten für Klavier vierhändig. Die Klavier-Reihe beschließt am 7. Juni 2013 der unangefochtene Virtuose und zweifelsohne zu einem der größten Pianisten unserer Tage zählende Grigory Sokolov mit einem Recital auf der Bühne des Staatstheaters Braunschweig. Ganz gleich, ob er Raritäten oder All time favourites des klassischen Repertoires interpretiert, immer werden seine Konzerte zu besonderen Erlebnissen – es erklingen Franz Schuberts Vier Impromptus für Klavier op. 90 D 899 (1827) und drei Klavierstücke D 946 (1828) und Ludwig van Beethovens Klaviersonate Nr. 29 B-Dur op. 106 – die sogenannte "Hammerklavier-Sonate".

 

Familienkonzert mit den Leipziger Blechbläsersolisten

Ein Konzert für die ganze Familie steht am 9. Juni 2013 auf dem Rittergut Altenrode in der Nähe von Gielde auf dem Programm. Familien sind eingeladen zu einer musikalischen "Reise durch Europa". Die Leipziger Blechbläsersolisten – Solisten des MDR-Sinfonieorchesters und des Leipziger Gewandhausorchesters – präsentieren ein für alle Altersstufen geeignetes Programm im reizvollen ländlichen Rahmen. Eine Moderation des Programms durch die Musiker, Kinderbetreuung für die Jüngsten und ein entsprechendes Catering-Angebot versprechen einen unterhaltsamen Nachmittag für die ganze Familie.

 

Internationale Countertenöre bis 2015

In der Stiftskirche Steterburg beginnt am 16. Juni 2013 eine Reihe mit drei namhaften internationalen Countertenören, die in den kommenden Jahren bis 2015 bei Soli Deo Gloria – Braunschweig Festival zu Gast sein werden. Den Anfang macht 2013 Jochen Kowalski. Unter dem Motto „Wo wohnt die Liebe?“ präsentiert das Programm Werke von Bach, Händel, Purcell und anderen Komponisten des Barock. Der Altus, der mit seinem ungewöhnlich vielseitigen Repertoire Publikum und Kritik gleichermaßen begeistert, ist nach 2007 ein zweites Mal bei Soli Deo Gloria zu Gast. Seinen jüngsten großen Erfolg feierte er 2012 bei den Salzburger Festspielen in Händels "Giulio Cesare". Begleitet wird Kowalski dabei vom Jungen Barockorchester Berlin unter der Leitung von Daniel Trumbull.

 

Im Abschlusskonzert: Sir John Eliot Gardiner, Monteverdi Choir und English Baroque Soloists 2013 wird am 18. Juni im Kaiserdom Königslutter Sir John Eliot Gardiner, der mit Günther Graf von der Schulenburg Soli Deo Gloria 2006 gründete, ein Bach- und das Soli Deo Gloria-Abschlusskonzert dirigieren. Auf dem Programm stehen selten zu hörende Kompositionen, wie das Osteroratorium BWV 249 und das Himmelfahrtsoratorium BWV 11. Seit 2003 ist Gardiner bereits zehn Mal bei Soli Deo Gloria mit seinen Ensembles, dem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists, aufgetreten. Gardiner ist einer der vielseitigsten Dirigenten unserer Zeit. Er gilt als eine der Schlüsselfiguren in der Wiederbelebung der Alten Musik und ist der Gründer und künstlerische Leiter des Monteverdi Choir, der English Baroque Soloists und des Orchestre Révolutionnaire et Romantique. Neben Auftritten als Leiter seiner Ensembles tritt er regelmäßig als Gastdirigent der weltweit führenden Sinfonieorchester auf.

 

Kartenverkauf Soli Deo Gloria 2013

 

Telefonisch unter KONZERTKASSE +49 (0)531-16606 oder FESTIVAL KARTENSERVICE (individuelle Beratung) +49 (0)1805-544888 (*14 Cent/Min. aus Festnetz T-Com, Mobilfunkhöchstpreis 42 Cent/Min.) und karten@solideogloria.de.

 

 

 

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