Die Legende um König Artus, seine Ritter der Tafelrunde und ihre Suche nach dem heiligen Gral ist von jeher ein fesselnder Bühnenstoff. Tilo Krügel hat das hochmittelalterliche Epos von Wolfram von Eschenbach entstaubt und für die Küchwaldbühne fantasievoll bearbeitet. Unter seiner Feder wird die Geschichte vom Roten Ritter Parzival eine wilde, abenteuerliche und zugleich sensible Parabel auf das Erwachsenwerden, die Suche nach sich selbst und nach dem richtigen Platz im Leben.
Der junge Parzival lebt allein mit seiner Mutter Herzeloyde fernab der Menschen im tiefen Wald. Dort geboren, beschützt und behütet herangewachsen, weiß er nicht, dass es außerhalb des Waldes – hinter der großen Birke, der Buche, der Tanne und den Brombeeren – noch eine andere, große Welt gibt. Auch ahnt er nicht, dass er zu Größerem bestimmt ist. Sein Vater war König Gahmuret, der einst gen Osten in den Krieg zog, aber nie zurückkehrte. Sein Sohn – so erzählt man sich – soll die Kraft haben, den sagenumwobenen heiligen Gral zu finden. Von seiner Herkunft, von Rittern, dem Gral und all den anderen Legenden der Welt weiß der junge Parzival freilich nichts, denn seine Mutter hält all das von ihm fern. Eines Tages aber durchquert die wilde und bunte Ritterhorde um König Artus den Wald. Sofort ist Parzival von den Männern und ihren glänzenden Rüstungen fasziniert. Nun gibt es für den Jungen kein Halten mehr – Parzival will selbst ein Ritter werden!
Noch grün hinter den Ohren und nicht wissend, was ihn erwartet, verlässt er seine Mutter und zieht hinaus in die Welt. Doch das Erwachsenwerden ist schwerer als gedacht. Die Abenteuer, die er erlebt, hat er sich nicht einmal in seinen wildesten Träumen vorstellen können, eine Rüstung hat er auch noch nicht und mit der Zeit muss er feststellen, dass es gar nicht so leicht ist, ein echter Ritter zu sein. Parzival weiß nichts vom Zusammenleben der Menschen, noch weniger von der Ritterlichkeit und ihren Idealen und am allerwenigsten, zwischen guten und falschen Freunden zu unterscheiden. Um in den edlen Kreis der Ritter der Tafelrunde aufgenommen zu werden, muss der unbedarfte Jüngling noch eine ganze Menge lernen. Zum Glück hat er zwei Getreue an seiner Seite, die ihren Schützling nicht aus den Augen lassen, ihn immer wieder in die richtige Richtung schubsen und Parzival schließlich zu seiner wahren Bestimmung führen.
Zur Inszenierung
Rot und blau wehen die Fahnen der Ritter auf der Küchwaldbühne im Wind. Blau beschirmt und voll Edelmut treten die Ritter der Tafelrunde auf – allen voran der tapfere Ritter Gawain und ihr weiser König Artus. Und wie die „wilden Kerle“ fegt und wirbelt die Ritterbande in der Chemnitzer Sommertheaterproduktion auf BMX-Rädern durch den Küchwald. König Artus ist nämlich sehr tierlieb und hat das Reiten strengstens untersagt. Klar, dass Parzival einer von ihnen werden will. Und mal ehrlich – wer hat nicht selbst schon einmal davon geträumt, ein echter Ritter zu werden? Das aber erfordert Mut, Gerechtigkeit, Mitgefühl und vor allem ein großes Herz. Um einer von ihnen zu werden, muss der Grünschnabel Parzival in die Welt hinausziehen und zahlreiche Abenteuer bestehen. Im Kampf mit dem hitzigen Roten Ither gewinnt er dessen rote Rüstung und wird selbst der „Rote Ritter“ Parzival. Aber siegt am Ende auch das Gute in ihm? Schließlich haben die bösen Mächte auch ihr Hände im Spiel – allen voran der Zauberer Klingsor und sein aufmüpfiger Lehrling Kundrie. Klingsor hat den alten Gralshüter Amfortas verzaubert und krank gemacht, um Mitleid, Freundschaft und Liebe endgültig aus der Welt zu verbannen. Nur Parzival vermag den heiligen Gral zu finden, Amfortas von dem Zauber zu erlösen und so das Gute in der Welt zu bewahren. Doch das ist leichter gesagt als getan und Parzival muss viel lernen, um gut und böse zu unterscheiden.
Bühnenfassung von Tilo Krügel (für Kinder ab 6 Jahren)
Regie: Tilo Krügel
Bühne und Kostüme: Agathe MacQueen / Lisa Schoppmann
Choreografie: Sibylle Uttikal
Musik: Jens Pflug
Es spielen: Dominik Förtsch (Parzival), Katka Kurze (Herzeloide), Maria Schubert (Erster Treuer), Magda Decker (Zweiter Treuer), Christian Ruth (Amfortas / Wolfram von Eschenbach), Marko Bullack (König Artus), Michel Diercks (Ritter Gawain), Johannes Bauer (Ither, roter Ritter), Philipp von Schön-Angerer (Klingsor), Konstantin Weber (Kundrie); Statisterie des Schauspiels Chemnitz
Weitere Termine
11.06.2017Sonntag17:00 Uhr
14.06.2017Mittwoch10:00 Uhr
15.06.2017Donnerstag10:00 Uhr
17.06.2017Samstag17:00 Uhr
18.06.2017Sonntag17:00 Uhr
20.06.2017Dienstag10:00 Uhr
21.06.2017Mittwoch10:00 Uhr
22.06.2017Donnerstag10:00 Uhr
24.06.2017Samstag19:00 Uhr
25.06.2017Sonntag17:00 Uhr
28.06.2017Mittwoch10:00 Uhr
29.06.2017Donnerstag10:00 Uhr
01.07.2017Samstag17:00 Uhr
02.07.2017Sonntag17:00 Uhr