Existenzielle Bedrohung ist die Ausgangssituation - ein Vulkanausbruch, geschildert von dem römischen Dichter Lukrez – pure Zuständlichkeit, die überwältigt, bedrängt und nur noch die Flucht zulässt. »Ich höre das Schreien, das Feuer, den Atem...«: ein Massiv gleißender Klanglichkeit. Komplementär dazu die Vision eines fernen, stillen Gartens, »wo nichts als träumende Bäume wären, alle vereint in einem gemeinsamen Gedanken...«(Carlo Emilio Gadda).
Beat Furrer stellt diese Utopie in die Mitte der acht Szenen: die Sehnsucht wird im Echo eines fernen, seufzenden Pulsieren zum Klingen gebracht.
Beat Furrers Hörtheater FAMA wurde 2005 in Donaueschingen uraufgeführt und fand seine theatralische und musikalische Ausgangsvorstellung in Ovids Erzählung »Haus der Fama« aus dem zwölften Buch der Metamorphosen: »ein Ort zwischen Erde, Meer und Himmel, weit entfernt, der alle Geräusche wiedergibt; alles tönend, aus klingendem Erz...«.
Dazu wurde für das Klangforum Wien, die Neuen Vocalsolisten Stuttgart, die Schauspielerin Isabelle Menke und das Publikum eigens ein Hörraum konzipiert. Szenisch eingerichtet von Christoph Marthaler, wurde FAMA zu einem großen Erfolg und ist seit der Uraufführung bereits auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt worden, darunter Wien modern 2005, Biennale Venedig 2006 und HollandFestival, Amsterdam 2007.
Im August war FAMA bei den Salzburger Festspielen zu sehen. In Berlin wird das Stück eigens für den Raum des Magazin-Gebäudes der Staatsoper konzipiert.
Komposition und Musikalische Leitung
Beat Furrer
Harald Godula
Schauspielerin
Isabelle Menke
Kontrabassflöte
Eva Furrer
Bassklarinette
Bernhard Zachhuber
Olivier Vivarès
Vokalensemble NOVA
Klangforum Wien
Aufführungen am 4. September 2008, 20 und 22 Uhr
Staatsoper Unter den Linden/ Magazin