Der Angreifer Polyneikes dagegen soll unbestattet bleiben, sein Körper den Tieren zum Fraß dienen. Während Ismene, die eine ihrer Schwestern, zögert, hält sich die andere, Antigone, nicht an Kreons Verfügung. Sie bedeckt Polyneikes Leichnam mit Erde, wird dabei beobachtet und verhaftet. Vor Kreon steht sie zur Verantwortung ihres Handelns und wird von ihm zum Tode verurteilt. Haimon, Kreons Sohn und Antigones Verlobter, stellt seinen Vater zur Rede, um die Braut zu retten. Doch er kann dessen Entscheidung, der schließlich fast alle Handelnden zum Opfer fallen, nicht ändern.
Zwei Vertreter konträrer Moralprinzipien stehen in Antigone einander gegenüber. Repräsentiert Kreon
eine staatliche Autorität mit ihren gegenwärtigen Zwängen geschuldeten und durchaus auch
fragwürdigen Entscheidungen, so fühlt sich Antigone einem übergeordneten, ewigen Recht verpflichtet.
Vertritt der eine das politische System des starken Staates, stellt die andere das Recht des Individuums
über alles.
Zahllose Bearbeitungen und Nachdichtungen von der Antike bis zur Gegenwart zeugen von der zeitlosen Brisanz des Mythos Antigone. Sophokles’ Tragödie wurde vermutlich im Jahre 442 vor
Christus erstmals aufgeführt. In ihr formuliert der Dichter einen Grundkonflikt, der über die Jahrtausende von dauerhafter Aktualität geblieben ist.
Inszenierung Sahar Amini |
Bühne und Kostüme Moritz Jüdes
Mit Katharina Hintzen Antigone, Diana Wolf Ismene | Ulrich Cyran Kreon, Simon Köslich Der Wächter
Stefan Schuster Haimon, Klaus Ziemann Teiresias
Weitere Vorstellungen 16. und 22. Februar 2013 | 20 Uhr | Kammerspiele
Karten: Staatstheater Darmstadt | Karten-Telefon 06151-2811 600 | Kassen-Öffnungszeiten: Montag bis
Freitag 10 bis 18 Uhr | Samstag 10 bis 13 Uhr | Internet www.staatstheater-darmstadt.de