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Staatstheater Kassel: MEDEA von Euripides

Premiere 30. April 2011, 19.30 Uhr, Schauspielhaus. -----

Das Unfassbare der Figur Medea, verstörend und faszinierend, fordert das Theater bis heute heraus:

Jason hat sie mit ihren Zauberkräften zum Goldenen Vlies verholfen, hat auf der Flucht vor ihrer Familie mit Jason nach Korinth, ihren Bruder getötet – und Jason in Korinth zwei Söhne auf die Welt gebracht. Gleichwohl verstößt er sie, um die Tochter des Königs Kreon zu heiraten. Tief gedemütigt beschließt Medea, sich zu rächen, umso mehr, als sie von der bevorstehenden Verbannung durch Kreon aus Korinth erfährt. Nur zum Schein lässt sie sich von Jason beruhigen und schickt ihre Söhne mit einem vergifteten Gewand als Hochzeitsgeschenk zu Kreons Tochter. Ein Bote meldet den Tod der Rivalin, aber damit nicht genug: Medea nimmt grausame Rache an Jason ...

Regisseur Gustav Rueb zu Medea:„Das Großartige an der griechischen Tragödie ist, dass sie Urmythen der Menschheit erzählen. Schon Euripides hat die „Medea“ für seine Zeit erzählt. Und jede Zeit versucht wieder, diese geschichte für sich erfahrbar zu machen. In unserer bürgerlichen Kultur hat die Verbindung Mutter-Kind einen so hohen Stellenwert bekommen, dass wir es einfach nicht fassen können, wenn dieses Band reißt. Der Kindsmord rührt an einen wunden Punkt, an dem sich Autoren immer wieder abarbeiten. Für mich kulminiert im Mord die ganze Lebens- und Liebesgeschichte des merkwürdigen Paares Jason und Medea.“

Gustav Rueb inszeniert nach „Alkestis“ und „Bakchen“ hier nun mit „Medea“ die dritte Euripides-Tragödie am Staatstheater Kassel. Mit seiner Inszenierung der „Bakchen“ erregte er große Aufmerksamkeit und wurde bei den Hessischen Theatertagen 2009 in Marburg mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet.

Anke Stedingk, die die Titelrolle in „Medea“ spielt, erhielt für ihre Darstellung der Agaue in „Bakchen“ den „Darstellerpreis“ der Hessichen Theatertage 2009.

Inszenierung: Gustav Rueb, Bühne: Daniel Roskamp, Kostüme: Ulrike Obermüller, Kampftrainer: Axel Hambach Dramaturgie: Christa Hohmann

Mit: Anke Stedingk (Medea), Enrique Keil (Jason), Matthias Fuchs (Amme der Medea), Thomas Meczele (Erzieher), Uwe Steinbruch (Kreon), Frank Richartz (Aigeus, Fürst von Athen), Jürgen Wink (Chiron/Bote), u.a. Chor

Nächste Vorstellungen: 4., 6., 8. Mai

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