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Staatstheater Kassel: SALOME, Musik-Drama in einem Aufzug von Richard Strauss

Premiere: Samstag, 6. September 2008, 19.30 Uhr, Opernhaus

 

„Es wird Schreckliches geschehn“ singt Herodes kurz vor dem skandalösen Ende. Dabei ist längst Schreckliches geschehen: Salome hält den Kopf des Propheten Jochanaan in Händen, als Lohn für ihren wider Willen aufgeführten Tanz.

Mit Richard Strauss’ Musik-Drama „Salome“ eröffnet das Staatstheater Kassel am 6. September die Spielzeit im Musiktheater. Die Titelpartie singt als Gast Yamina Maamar, als Herodias ist die renommierte tschechische Mezzosopranistin Dagmar Pecková zu erleben (bei Folgevorstellungen alternierend mit Lona Culmer-Schellbach), Udo Holdorf von der Deutschen Oper am Rhein ist Herodes und Stefan Adam vom Staatstheater Kassel der Prophet Jochanaan.

 

Die musikalische Leitung hat GMD Patrik Ringborg, Regie führt Gabriele Rech, die in Kassel bereits mehrfach inszeniert hat – zuletzt „Hoffmanns Erzählungen“. Mit Dieter Richter steht ihr einer der gefragtesten Bühnenbilder Deutschlands zur Seite, der in der aktuellen Kritikerumfrage der Deutschen Bühne mehrfach als bester Bühnenbildner genannt ist.

 

»Das Stück schreit nach Musik, aber sehen muss man es!«, äußerte Richard Strauss, nachdem er Oscar Wildes „Salome“ kennen gelernt hatte: Prinzessin Salome ist besessen von dem Propheten Jochanaan, den ihr Stiefvater Herodes in einer Zisterne gefangen hält. Nicht nur seine Andersartigkeit fasziniert sie, auch seine Anklage gegen den Staat Herodes’, gegen dieses Milieu unbeschränkter Macht und hemmungsloser Dekadenz. Jochanaans asketisches Wesen steigert nur Salomes Verlangen, ihn zu berühren – doch der Prophet verflucht sie. Als Salome für Herodes tanzen soll, weigert sie sich, bis Herodes verspricht, ihr dafür zu geben, was immer sie verlange. Nach ihrem Tanz fordert sie ihren Lohn: den Kopf des Jochanaan. Triumphierend küsst Salome den Mund des toten Propheten.

 

Richard Strauss begann 1903 mit der Komposition und fand damit zu seiner Form des Musikdramas: meisterlich in der auf Leitmotiven aufbauenden Struktur, die im Wesentlichen der Dichtung folgt, und schlicht atemberaubend in der Instrumentierungskunst.

 

Yamina Maamar (Salome) übernahm bereits während ihres Gesangsstudiums an der Hochschule für Musik und Theater Hannover Rollen an den Staatstheatern in Braunschweig und Hannover. In Gast- und Festverträgen u.a. in New York (Lincoln Center), München (Bayerische Staatsoper), Hannover, Weimar, Hagen, Dortmund, Darmstadt und Bremen sang sie inzwischen weit über 50 Partien im Mezzo- und Sopranfach. Konzertverpflichtungen führten sie u.a. nach Seoul, zum International Edinburgh Festival sowie in den Apollosaal der Staatsoper Unter den Linden in Berlin.

 

Udo Holdorf (Herodes) ist langjähriges Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein. Der international gefragte Charaktertenor gastierte bei den Bayreuther und Salzburger Festspielen und arbeitete mit renommierten Regisseuren wie Decker, Lehnhoff, Rennert, Schenk und Ponnelle zusammen.

 

Die tschechische Mezzosopranistin Dagmar Pecková (Herodias) nimmt einen festen Platz auf den führenden europäischen Theaterbühnen und Konzertpodien ein. Die Herodias sang sie u.a. bereits bei den Richard-Strauss-Festtagen 2005 an der Dresdner Semperoper unter Kent Nagano.

 

Text von Richard Strauss nach der Dichtung von Oscar Wilde

 

Musikalische Leitung: Patrik Ringborg, Inszenierung: Gabriele Rech, Bühne: Dieter Richter, Kostüme: Susanne Hubrich

 

Salome: Yamina Maamar (a.G.), Herodes: Udo Holdorf (a.G.), Herodias: Lona Culmer-Schellbach / Dagmar Pecková (a.G.), Jochanaan: Stefan Adam

 

Die nächsten "Salome"-Vorstellungen: 13., 20. und 28. September

 

 

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