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Staatstheater Stuttgart: Projekt "Musiktheater an Brennpunktschulen"Staatstheater Stuttgart: Projekt "Musiktheater an Brennpunktschulen"Staatstheater Stuttgart:...

Staatstheater Stuttgart: Projekt "Musiktheater an Brennpunktschulen"

Dieses wegweisende Projekt wird erstmals in der Spielzeit 2007/2008 verwirklicht. Der eigens dafür engagierte Theaterpädagoge Johannes Fuchs arbeitet an Grund- und Hauptschulen mit besonderer pädagogischer und sozialer Aufgabenstellung, den sogenannten Brennpunktschulen, deren Schüler mehrheitlich einen Migrationshintergrund haben. Die beteiligten Schulen werden in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium ermittelt.

In der Spielzeit 2007/08 können 10 Grundschul- und 3 Hauptschulklassen daran teilnehmen. Fest stehen bereits die Hohensteinschule und die Rosenschule. Außerdem bietet der Theaterpädagoge 14 Lehrerfortbildungen für jew. max. 20 LehrerInnen an. (Anmeldung und Infos unter: johannes.fuchs@staatstheater-stuttgart.de)

Die Kinder sollen Kompetenzen im aktiven Umgang mit Theater und Literatur erwerben, obwohl ihnen diese Medien zumeist vollständig fremd sind. Es handelt sich dabei nicht vorrangig um ein Sozialprojekt, wie das Schlagwort Brennpunktschulen vermuten lässt, sondern um ein kulturerschließendes Projekt, das mit den Talenten der Kinder und Jugendlichen arbeitet und somit ihre Persönlichkeit fördert. Eine wesentliche Erfahrung der teilnehmenden SchülerInnen ist, dass die eigene Kreativität nur im Team zur Geltung kommen kann: Im Unterschied zu anderen Kulturprojekten mit Kindern und Jugendlichen geht es nicht um Selektion und Wettbewerb, also wer singt, spielt, malt oder schreibt am besten, sondern um das Zusammenspiel der ganzen Klasse.

Der Theaterpädagoge bereitet SchülerInnen mit theatralischen Mitteln auf den Vorstellungsbesuch vor und entwickelt zu den Produktionen des Schauspiel Stuttgart ein umfangreiches Spielkonzept zur Szenischen Interpretation und Materialien für den Unterricht. Durch die Methoden des Szenischen Spiels und des Erfahrungsorientierten Unterrichts fühlen sich die Kinder individuell in die Figuren des Stückes ein und erleben das Werk aus der Innenperspektive als lebendige, sie betreffende Wirklichkeit.

Bei der spielerischen Erkundung eines Werkes werden alle einbezogen: jeder kann mitmachen und mitspielen, zugleich kommt es auf jede einzelne Rollenpräsentation an. Die theatralischen Mittel werden erweitert durch das Verfahren des Kreativen Schreibens. Aus ihrer Rolle heraus verfassen die Kinder eigene Rollenbiographien, verschiedene Handlungsverläufe, Fortsetzungen und eigene Spielszenen, die sie dann mit ihren MitschülerInnen inszenieren und aufführen.

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