Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Staatstheater Wiesbaden: "Die Leiden des jungen Werther"Staatstheater Wiesbaden: "Die Leiden des jungen Werther"Staatstheater Wiesbaden:...

Staatstheater Wiesbaden: "Die Leiden des jungen Werther"

nach dem Briefroman von Johann Wolfgang Goethe.

Premiere: 29. Oktober 2006, 20.00 Uhr, Wartburg,

Schwalbacher Str. 51.

Werther irrt ein wenig orientierungslos durchs Leben. Bis zu jenem Ball im Juli: Dort lernt er Lotte kennen und ist verzaubert von dem ungefähr gleichaltrigen Mädchen. Lotte aber ist verlobt - mit dem elf Jahre älteren Albert.

Werther weiß, dass er diesen Bund nicht zerstören darf. Noch dazu, da Albert ein netter Kerl ist; Werther und er freunden sich sogar an. Die drei verleben einen gemeinsamen Sommer, der herrlich hätte sein können, wenn Werther sich nicht immer mehr zu Lotte hingezogen fühlen würde. Sie hält seinem Drängen stand, muss standhalten. Diese unerfüllte Liebe ist für den jungen, stürmischen Werther nicht zu ertragen und er beschließt, die unheilvolle 'ménage à trois' zu beenden, bevor sie richtig beginnen kann. Er leiht sich von Albert unter einem Vorwand dessen Pistolen.

 

Johann Wolfgang Goethes 1774 verfasster Briefroman Die Leiden des jungen

Werther ist nach wie vor ein starkes Plädoyer für Nonkonformismus – und eine

große tragische Liebesgeschichte.

 

Diese Liebesgeschichte und die damit verbundenen seelischen Qualen und

Verwirrungen stehen im Mittelpunkt der Inszenierung von Regisseur Tobias

Materna. Nachdem er in der Spielzeit 2005/06 den Urfaust in Szene setzte,

beschäftigte er sich nun mit einem weiteren Werk des jungen „Stürmers und

Drängers“ Johann Wolfgang Goethe. Begeistert über die Modernität des über

200 Jahre alten Textes hat Tobias Materna – wie auch beim Urfaust – die

Bezüge des Goetheschen Originals zum Hier und Jetzt durchleuchtet. Wenn

heute lebende Menschen für ihre vermeintlich modernen Gefühlsverwirrungen

und Beziehungsproblematiken Goethes Originaltexte verwenden, entsteht dabei eine höchst spannungsvolle Reibung. Aus dieser haben Tobias Materna und sein junges Schauspieler-Team dramatisches Potenzial geschürft und einer der berühmtesten „ménage à trois“ der Weltliteratur ein Bühnengesicht verliehen.

Tobias Materna, der künstlerische Leiter der Wartburg, hat nach ersten

Arbeiten am Schauspiel Bonn in den letzten Spielzeiten u.a. Elling und Der

Gast sowie in der letzten Spielzeit Täglich Brot und Urfaust inszeniert.

 

Mit: Florian Thunemann (Werther), Eva-Maria Damasko (Lotte, Fräulein von

B.), Sebastian Münster (Albert, Gesandter), Michael Birnbaum (Carl, Der

verrückte Heinrich)

Weitere Termine: 08.11, 16.11., 24.11., jeweils 20.00 Uhr, Wartburg,

Schwalbacher Str. 51

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

SCHATTEN EINES DORFES - Deutsche Erstaufführung "Die Bagage" von Monika Helfer im Studiotheater Stuttgart

Die Inszenierung von Lisa Wildmann nach dem Roman "Die Bagage" der 1947 in Au/Bregenzerwald geborenen Autorin Monika Helfer lebt von suggestiven psychologischen Beobachtungen und starken…

Von: ALEXANDER WALTHER

EFFEKTVOLLE WENDUNGEN - "Der letzte Vorhang" von Maria Goos im Theater Atelier/STUTTGART

Dieses Stück von Maria Goos (die in den Niederlanden als Multitalent viele Fernsehpreise gewann) verpackt eine komplizierte Dreiecksbeziehung geschickt zu einem durchaus spannenden Stück mit…

Von: ALEXANDER WALTHER

Traum oder Wirklichkeit? "Die Tote Stadt" von Erich Wolfgang Korngold in der Deutschen Oper am Rhein

Nach dem Tod seiner über alles geliebten Frau Marie hat sich Paul nach Brügge zurückgezogen, einer Stadt, die für ihn mit ihren alten kleinen Häusern, kleinen Gassen und zahlreichen Kanälen einen…

Von: Dagmar Kurtz

VERWIRRSPIEL IM HOTEL - Mozarts "Don Giovanni" in der Staatsoper Stuttgart

Andrea Moses inszeniert Mozarts Meisterwerk in einem Hotel als Labyrinth gegenseitiger Täuschungen und Enttäuschungen. Auch hier eilt Don Giovanni als unwiderstehlicher Verführer von einer Eroberung…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE RHYTHMEN - Tanzabend mit Israel Galvan bei den Schlossfestspieleni n der Karlskaserne/LUDWIGSBURG

Der Spanier Israel Galvan gilt als "Nijinsky des Flamencos" und fühlt sich vom traditionellen Flamenco erstickt. Jetzt hat er sich Igor Strawinskys "Le Sacre du printemps" vorgenommen, jenes Ballett,…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑