Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Städtische Bühnen Münster: "Mutter Courage und ihre Kinder" von Bertolt Brecht, Musik von Paul DessauStädtische Bühnen Münster: "Mutter Courage und ihre Kinder" von Bertolt...Städtische Bühnen...

Städtische Bühnen Münster: "Mutter Courage und ihre Kinder" von Bertolt Brecht, Musik von Paul Dessau

Premiere: Samstag, 25. Februar 2012, 19.30 h, Großes Haus. -----

Bertolt Brecht lässt seine „Mutter Courage“ zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges spielen.

 

Die Marketenderin Anna Fierling, genannt „Die Courage“, zieht mit ihren drei Kindern Eilif, Schweizerkas und der stummen Kattrin durch die Wirren und über die Schauplätze des Krieges, stets bemüht, ihren Kopf zu retten und dennoch am Krieg ihren Teil mit zu verdienen. Ihr Motto lautet: „Mitmachen und sich dabei raushalten.“ Dafür wechselt sie die Fahne, wie es gerade die Not gebietet, und hat am Ende dennoch verloren. Sie zieht weiter, aber ohne ihre Kinder, denn die hat ihr der Krieg genommen – eines nach dem anderen.

 

„Was eine Aufführung von ‚Mutter Courage’“, schrieb Bertolt Brecht einmal, „hauptsächlich zeigen soll: Dass die großen Geschäfte in den Kriegen nicht von den kleinen Leuten gemacht werden. Dass der Krieg, der eine Fortführung der Geschäfte mit anderen Mitteln ist, die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für ihre Besitzer. Dass er darum bekämpft werden muss.“

 

Für den Umgang mit den Theaterstücken Brechts bleiben zwei Möglichkeiten: entweder an den Stempeln und tradierten Meinungen festhalten oder aber sich neu mit ihm auseinandersetzen und prüfen, ob seine Stücke tatsächlich unsere Verhältnisse nicht mehr unmittelbar betreffen und daher als historisch anzusehen sind, oder ob sie eben doch als „zeitlos gegenwärtig“ gelten müssen.

Und so lässt sich sagen, dass „Mutter Courage“, das den Nährboden des Krieges und damit das Gewinnstreben aller Beteiligten zeigt, angesichts der heutzutage ins Monströse steigenden Rüstung und des wie nie zuvor blühenden Waffenhandels von höchster Aktualität ist, einer Heutigkeit, die wirklich nicht zu wünschen wäre. Und so wird die Inszenierung an den Städtischen Bühnen das Geschehen des Stückes in die heutige bzw. in eine künftige Zeit verlegen.

 

Regie: Hannes Hametner

Bühne und Kostüme: Giovanni des Paulis

Musik: Jürgen Grözinger und Antonis Anissegos

Dramaturgie: Wilfried Harlandt

 

Mitwirkende:

Kathrin-Marén Enders (Kattrin), Christiane Hagedorn (Mutter Courage), Carola von Seckendorff (Yvette/ Bauersfrau); Frank-Peter Dettmann (Feldwebel/ Feldhauptmann), Bernhard Glose (Schweizerkas), Wolf-Dieter Kabler (Feldprediger/ Bauer), Johannes-Paul Kindler (Werber/ Zugmeister/ Obrich), Marek Sarnowski (Eilif), Johann Schibli (Koch), Maximilian Strestik (Junger Soldat/ Der mit der Binde/ Soldat/ Fähnrich)

 

Weitere Vorstellungen im Februar/ März

Dienstag, 28. Februar, 19.30 h

Samstag, 03. März, 19.30 h

Freitag, 09. März, 19.30 h

Donnerstag, 15. März, 19.30 h

Samstag, 17. März, 19.30 h

Mittwoch, 21. März, 19.30 h

Mittwoch, 28. März, 19.30 h

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑