das Lustspiel Die Liebe zu den drei Orangen. Prokofjew, der sich mit dem Hinweis, "nur ein amüsantes Werk" geschrieben zu haben, gegen jegliche Interpretationsversuche wehrte, ist mit der Komposition eine theatralisch treffend differenzierte, gestisch vitale Musik gelungen, die mitreißende Verse besitzt, witzig und skurril ist.
Das – boshaft benannte – Personal des Prologs führt eine ästhetische Debatte über das Theater. Tragiker, Komiker, Lyriker und Hohlköpfe streiten darüber, was dem Publikumsgeschmack Rechnung trägt. Dann kündigen die Ridicules, die «Lächerlichen», ein neues Stück an, das für jeden etwas bieten soll: «Die Liebe zu den drei Orangen». Zur Sicherheit behält man sich vor, die Handlung zu verändern, wenn sie nicht nach Wunsch verlaufen sollte.
Der in Melancholie versunkene Prinz soll zum Lachen gebracht werden, um als
Thronfolger wieder tauglich zu sein. Doch die böse Zauberin Fata Morgana will dies um jeden Preis verhindern. Sie verflucht ihn, sein Leben damit zu verbringen, drei Orangen zu lieben. Die Früchte seiner Sehnsucht, kaum einer blutrünstigen Köchin entwendet, verwandeln sich in Prinzessinnen. Zwei von ihnen sterben sofort, nur die wunderschöne Ninette kann gerettet werden. Doch noch stehen vielfältige Turbulenzen und Intrigen dem glücklichen Ende entgegen.
Als absurde Mixtur aus Commedia dell’Arte, Märchen, Lyrischem Drama und
Possenspiel gerät die Oper zum Spektakel zwischen Liebesgeschichte, Intrige,
Zauberei und Moralstück, zusammengehalten durch die brillante Musik des 28-jährigen russischen Komponisten.
Musikalische Leitung Roland Kluttig
Inszenierung Marc Adam
Bühne Johannes Leiacker
Kostüme Eva Dessecker
Chor Tarmo Vaask
König Trèfle Armand Arapian
Der Prinz Niclas Oettermann
Prinzessin Clarice Claude Eichenberger
Léandre Robin Adams
Truffaldino Andries Cloete
Pantalon Gerardo Garciacano
Tchélio Milcho Borovinov
Fata Morgana Fabienne Jost
Linette Andrea Schwendener
Nicolette Yulia Petrachuk
Ninette Elisa Cenni
Die Köchin Carlos Esquivel
Farfarello Benoît Capt
Smeraldina Solenn' Lavanant-Linke
Chor des Stadttheaters Bern
Berner Symphonieorchester
Weitere Vorstellungen 13./20. November 2010, 2./11./14./17./21./31. Dezember 2010,
21./23. Januar 2011, 11./27. Februar 2011, Stadttheater Bern