Die beiden Freunde Jan und Peter haben sich deshalb eine neue Methode ausgedacht: Unter dem Namen „Die Erziehungsberechtigten“, brechen sie in die Villen der Oberschicht ein und bringen alles in Unordnung, lassen aber nichts mitgehen. Als Bekennerschreiben hinterlassen sie die Botschaft DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI. Das macht Spaß und geht einige Zeitlang gut, bis sie auf frischer Tat ertappt und zu Entführern werden. Nun sitzt ihr „Klassenfeind“ gefesselt in einer Berghütte. Eine gute Gelegenheit also, dem vermeintlichen Verursacher der sozialen Ungerechtigkeit einmal so richtig auf den Zahn zu fühlen. Doch der aalglatte Manager entpuppt sich als ein 68er der ersten Stunde. Die harte Realitätsbeschreibung Hardenbergs trifft auf die naiven Weltverbesserungswünsche der jungen Generation. Zudem hat er für die sich anbahnende und heimliche Liebe zwischen Jule und Jan ein feines Gespür. Geschickt spielt er die Freunde gegeneinander aus und stellt sie mit ihren Idealen auf eine harte Probe.
Das Stück DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI basiert auf dem gleichnamigen Film von Hans Weingartner. Als erste deutschsprachige Produktion seit 1993 nahm der Film im Wettbewerb bei den Filmfestspielen in Cannes teil und wurde mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Für die Inszenierung der Bühnenfassung von Gunnar Dreßler zeichnet Carsten Fuhrmann verantwortlich, der nach der Kinderoper SIGURD, DER DRACHENTÖTER in der Spielzeit 2009/10, nun am Stadttheater Gießen auch in der Sparte Schauspiel Regie führen wird. Das wandelbare Bühnenbild von Udo Herbster, bestehend aus drei mit Papier bespannten Wänden, lässt den drei jungen Rebellen viel Raum, um ihren revolutionären Gedanken freien Lauf zu lassen.
für die Bühne eingerichtet von Gunnar Dressler
Premiere am16. September 2011 | 20.00 Uhr | TiL
Mit: Marie Bauer (Jule), Pascal Thomas (Jan), Corbinian Deller (Peter), Christian Lugerth (Hardenberg)
Weitere Vorstellungen: 24. September und 09. Oktober 2011 | jeweils 20.00 Uhr | TiL